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IG Windkraft-Hantsch | Windpark Moschkogel

© IG Windkraft-Hantsch | Windpark Moschkogel

Mehr Windstrom in Österreich möglich

Die dynamische Entwicklung der Windkrafttechnik erforderte eine Neubewertung des Potentials des kommenden Windkraftausbaus in Österreich.

Bis 2030 könnte die Windkraft 26% des Stromverbrauchs decken. „Mit 2.100 Windrädern, einer Gesamtleistung von 7.500 MW und einer jährlichen Strommenge von rund 22,5 Milliarden Kilowattstunden ist der Windkraftpotential bis 2030 sehr groß“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: „Entscheidend für die Ausschöpfung der Potentiale ist eine ambitionierte Klima- und Energiestrategie mit konkreten Maßnahmen und ein neues Ökostromgesetz.“

2014 verfasste der Verein Energiewerkstatt und die IG Windkraft im Auftrag des der Klima- und Energiefonds die Studie „Das realisierbare Windpotential Österreichs für 2020 und 2030“. Diese basiert auf dem österreichischen Windatlas, der zu erwartenden Entwicklung der Windkrafttechnik und der Einschätzung möglicher realistischer Flächen. „Die technische Entwicklung der Windkraft ist dynamischer fortgeschritten als in der Vergangenheit gedacht. Aus diesem Grund haben wir eine Neubewertung durchgeführt, wobei wir für die Abschätzung dieselben Eignungsflächen wie damals herangezogen haben“, erklärt Moidl.

Dynamische Entwicklung der Anlagentechnik erfordert Neubewertung

In der 2014 durchgeführten Studie zum realisierbaren Windenergiepotential für das Jahr 2030 wurde eine Gesamtleistung von 6.650 MW und eine jährliche Stromproduktion von 17,7 Milliarden Kilowattstunden publiziert. Allein durch die Erhöhung der in der Studie des Jahres 2014 angesetzten durchschnittlichen Anlagenleistung von 3,0 MW auf 3,6 MW und der Rotordurchmesser von 110 m auf 125 m kann eine Steigerung der durchschnittlichen Erträge erwartet werden. „Der Technologiesprung bei den Windkraftanlagen bewirkt eine Verdoppelung der möglichen Erträge pro Standort. Und dies innerhalb einer Entwicklungsspanne von nur wenigen Jahren“, berichtet Hans Winkelmeier, Geschäftsführer des Vereins Energiewerkstatt.

Wie viel Ausbau der Windkraft ist bis zum Jahr 2030 möglich?

Für das Jahr 2030 ist laut der Neubewertung mit einem realisierbaren Windkraftpotential von 7.500 MW Leistung und einer jährlichen Stromproduktion von 22,5 Milliarden Kilowattstunden mit 2.100 Anlagen zu rechnen. Bezogen auf einen für das Jahr 2030 prognostizierten Stromverbrauch von 88 Milliarden Kilowattstunden wäre der Anteil der Windenergie am Stromverbrauch Österreichs bei 26 %. Gegenüber den Berechnungen aus dem Jahr 2014 ergibt sich daher eine um 12,5 % höhere Leistung und um 27 % mehr Stromproduktion als bisher erwartet. Die Anzahl der Anlagen wird mit 2.100 aber um 200 Anlagen geringer sein als in der Berechnung aus dem Jahr 2014.
Damit dieses Potential auch ausgeschöpft wird und der nötige Windkraftausbau für 100% erneuerbare Stromversorgung bis 2030 möglich ist, fordert Moidl eine ambitionierte Klima- und Energiestrategie mit konkreten Maßnahmen und ein neues Ökostromgesetz: „Meiner Meinung nach ist das die Messlatte einer erfolgreichen Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung.“

Status Quo: Derzeit erzeugen in Österreich 1.260 Windräder mit einer Leistung von 2.844 MW rund 7 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr, das entspricht rund 11% des Stromverbrauchs. Damit sparen die Windräder in Österreich mehr als 4 Millionen Tonnen CO2 ein. Wenn man die bereits fertigt genehmigten Windräder hinzuzählt, die in den letzten Jahren im Konsens mit der regionalen Bevölkerung und mit den Umwelt- und Naturschutz-NGOs bewilligt wurden, ergibt sich daraus in Österreich bereits eine Gesamtleistung von rund 3.900 MW. Diese rund 1.500 Anlagen könnten dann 9 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen.

IG Windkraft| Neubewertung WindpotentialIG Windkraft | Entwicklung Anlagentechnik
Quelle
IG WindkraftMag. Martin Jaksch-Fliegenschnee 2018
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