‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | AlbanyColley

© pixabay.com | AlbanyColley | „Die Bundesregierung hat ein Herz für die Kunststoffindustrie. Anders ist nicht zu erklären, dass sie aktuell den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern bei der Plastiksteuer in die Tasche greift und nicht die Verursacher zahlen lässt,“ Barbara Metz.

Weniger Einwegplastikverpackungen für Lebensmittel

Eine neue Studie von GLOBAL 2000 zeigt: Lebensmittelabfälle werden durch Plastikverpackungen nicht reduziert.

Lebensmittel- und Plastikabfälle sind große wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen, denen sich Europa heute stellen muss.

Auch in Plastik verpackte Lebensmittel werden verschwendet

Zwischen 2004 und 2014 verdoppelten sich die Lebensmittelhaushaltsabfälle in der EU auf mittlerweile geschätzte 30 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Verpackungsabfall aus Kunststoff stieg im gleichen Zeitraum um 50 % und erreichte über 15 Millionen Tonnen. Die Pro-Kopf-Mengen beider Abfälle gehören nach wie vor zu den höchsten weltweit. Die heute veröffentliche Studie zeigt, dass die häufige Verwendung von Plastikverpackungen zu keiner Reduktion an weggeworfenen Nahrungsmitteln geführt hat. “Es liegt auf der Hand, dass Plastikverpackungen die Entstehung von Lebensmittelanfällen nicht lösen kann. Selbst wenn in Plastik Verpacktes manchmal länger lagerbar ist, ist es ein Trugschluß zu glauben, dass man so Lebensmittelabfälle reduzieren kann – denn dazu braucht es ganzheitlichere Ansätze. Es gibt also keinen Grund, alles in Plastik zu verpacken oder zu füllen. Es ist höchste Zeit, die Gesamtmenge an Plastik-Einwegverpackungen drastisch zu reduzieren!“ fordert Lisa Kernegger, Ökologin der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

40 Prozent des europäischen Plastikverbrauchs für Verpackungen verwendet

Europa verbraucht derzeit insgesamt 49 Millionen Tonnen Plastik im Jahr, wovon etwa 40 Prozent für Verpackungen verwendet werden – der Großteil dieser Plastikverpackungen wird nur einmal verwendet. “Einweg-Plastikverpackungen sind ein gutes Beispiel für unsere sorglose und folgenreiche Wegwerfgesellschaft. Wenn man den Umbau unserer Wirtschaft von einer linearen hin zu einer kreislauffähigen Wirtschaft ernst nimmt, müssen Einwegverpackungen ein Auslaufmodell sein.“ erklärt Kernegger, “Im Durchschnitt werfen die EuropäerInnen pro Jahr durchschnittlich mehr als 30 kg an Verpackungsplastik weg. In Österreich liegt die Recyclingrate von Kunststoff-Verpackungen bei 34 Prozent, der Rest wird in großteils in der Müllverbrennung entsorgt. Ein gewisser Teil des Plastikmülls landet allerdings auch durch achtloses Wegwerfen in der Natur. Dort stellt er eine ungeheure Umweltbelastung dar. Der Plastikmüll zerfällt in immer kleinere Teile und stellt so eine potentielle Gefahr für die Umwelt dar.“

Österreichs EU-Präsidentschaft soll das Thema forcieren

Es liegt nun an den Entscheidungsträgern der EU, eine echte europäische Erfolgsgeschichte zu schreiben, indem sie in der für Mai erwarteten EU-Einwegplastik-Strategie der EU Kommission den Verbrauch von Plastik-Einwegprodukten einschränkt. GLOBAL 2000 fordert, dass Österreich im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft das Thema energisch vorantreibt!

Alternativen zu Einweg-Plastikverpackungen bei Lebensmitteln könnten der Ausbau von kurzen Lieferketten mit Mehrwegverpackungen oder der gänzliche Verzicht von Verpackungen sein.

global2000.at
Quelle
Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren