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Depositphotos | wavebreakmedia | Die Gebote für Windkraft an Land hatten keine Chance gegen die Photovoltaik bei der ersten gemeinsamen Ausschreibung.

© Depositphotos | wavebreakmedia | Die Gebote für Windkraft an Land hatten keine Chance gegen die Photovoltaik bei der ersten gemeinsamen Ausschreibung.

Photovoltaik räumt alle Zuschläge bei gemeinsamer Ausschreibung mit Windkraft an Land ab

32 zu 0 – so lautet das Ergebnis bei der ersten technologieoffenen Ausschreibung zugunsten der Photovoltaik. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert lag mit 4,67 Cent pro Kilowattstunde leicht über dem Ergebnis der reinen Photovoltaik-Ausschreibung vom Februar.

“Es haben ausschließlich Gebote für Solaranlagen Zuschläge erhalten. Im Wettstreit setzt sich eben die Technologie durch, die zu den geringsten Kosten anbieten kann“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, anlässlich der ersten gemeinsamen Ausschreibung von Photovoltaik-Anlagen und Windparks an Land am Donnerstag. Insgesamt 32 Zuschläge mit einem Gesamtvolumen von 210 Megawatt habe die Bonner Behörde für Photovoltaik-Anlagen verteilt. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrage dabei 4,67 Cent pro Kilowattstunde und liegt leicht über der reinen Photovoltaik-Ausschreibung aus dem Februar, als er 4,33 Cent pro Kilowattstunde betrug. Die Spannbreite der erfolgreichen Gebote gab die Bonner Behörde mit 3,96 bis 5,76 Cent pro Kilowattstunde für die Photovoltaik-Bieter an.

Die von der Bundesnetzagentur veröffentlichte Liste der Zuschläge zeigt, dass vor allem das Kölner EPC-Unternehmen Enerparc bei der Ausschreibung kräftig abräumte. Es sicherte sich 12 der 32 Zuschläge. Mit IBC Solar, EnBW, Juwi sind weitere bekannte Namen auf der Liste zu finden. Auch Vattenfall sicherte sich für ein Photovoltaik-Projekt einen Zuschlag.

Unter den erfolgreichen Geboten befänden sich fünf Projekte mit 31 Megawatt Gesamtleistung auf Acker- und Grünlandflächen in benachteiligten Gebieten in Bayern und drei mit einem Umfang von 17 Megawatt in Baden-Württemberg. Das Kontingent der Zuschläge auf diesen Flächen, die diese Bundesländer bislang als Einzige für den Bau von Solarparks freigegeben haben, verringert sich damit bei der nächsten Photovoltaik-Ausschreibung. Diese hat den Stichtag 1. Juni.

Bei den gemeinsamen Ausschreibungen von Photovoltaik-Anlagen und Windparks an Land gab es erstmals die sogenannten Verteilernetzausbaugebiete. Damit wurden Zuschlagschancen für Regionen, die bereits über einen hohen Anteil Erneuerbarer-Energien-Anlagen verfügen, reduziert, um einen besseren regionalen Ausgleich beim Zubau zu erreichen. „Diese Sonderregelung hatte keine erheblichen Auswirkungen auf die erfolgreichen Projekte“, teilte die Bundesnetzagentur weiter mit. Die meisten Zuschläge befänden sich in den Verteilernetzausbaugebieten. Ohne die Regelung wäre allerdings zumindest ein Windkraft-Gebot erfolgreich gewesen.

Die gemeinsame Ausschreibung war der Behörde zufolge doppelt überzeichnet. So seien Gebote für Projekte mit insgesamt 395 Megawatt eingereicht worden. Der mengengewichtete Gebotswert über alle Photovoltaik-Gebote habe bei 4,82 Cent pro Kilowattstunde gelegen und für Gebote bei Windenergieanlagen an Land bei 7,23 Cent pro Kilowattstunde. Lediglich drei Gebote seien aus formellen Gründen ausgeschlossen worden. Die erfolgreichen Bieter müssen nun noch die Zweitsicherheit fristgerecht hinterlegen, ehe die Ergebnisse final sind und die Bundesnetzagentur weitere Statistiken veröffentlicht.

In diesem Jahr wird es noch eine weitere Ausschreibung von Photovoltaik-Anlagen und Windkraft an Land mit einem Volumen von 200 Megawatt geben. Stichtag dafür ist der 1. November.

Die Reaktionen auf die Ausschreibungsergebnisse hat pv magazine in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pv-magazine“
(Sandra Enkhardt) 2018
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2018 weiterverbreitet
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