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Kohleausstieg: Europäische Regionen erfinden sich neu

Studie zum Ausstieg aus dem Kohlebergbau erschienen

Die europäischen Kohlebergbauregionen stehen vor großen strukturellen Herausforderungen. Dabei verstärkt die Notwendigkeit des Klimaschutzes lediglich einen Trend, der in ganz Europa besteht: Der Kohlebergbau verliert seit Jahrzehnten an ökonomischer Bedeutung. Immer weniger Menschen sind im Kohlebergbau beschäftigt. Für die Kohleregionen stellt sich zunehmend die Frage, wie sie den Wandel sozial und ökonomisch gerecht gestalten und welche Perspektiven sie für die Zeit „nach der Kohle“ entwickeln können.

Deshalb skizziert die Studie „Phasing-out Coal, Reinventing European Regions“ die Rolle des Kohlebergbaus in vier europäischen Kohleregionen: Aragon (Spanien), Lausitz (Deutschland), Schlesien (Polen) und Westmakedonien (Griechenland). Die Wissenschaftler bewerteten innerhalb der Studie insbesondere wie die bestehenden Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (die ESI-Fonds) in den Regionen genutzt werden. Timon Wehnert, stellvertretender Leiter des Büro Berlin und Projektleiter in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut, erklärt: „Unsere Analysen zeigen, dass die untersuchten Kohleregionen die europäischen Strukturmittel sehr unterschiedlich nutzen. Es werden zwar fast keine ESI-Gelder in den Kohlesektor gesteckt, aber andererseits wird auch nur ein kleiner Teil der Mittel für die Transformation weg von der Kohle verwendet.“
Aufbauend auf den Analysen leiteten die Wissenschaftler Empfehlungen für eine zielgerichtete Unterstützung der Kohleregionen durch die Europäische Union ab. „Schon heute können Kohlebergbauregionen die europäischen Strukturmittel für eine Transformation weg von der Kohle nutzen. Um die bevorstehenden Transformationsherausforderungen zu meistern, wäre aber eine zielgerechtere Unterstützung durch die EU hilfreich“, ergänzt Timon Wehnert.

Die Studie wurde von den Grünen/EFA im Europäischen Parlament in Auftrag gegeben. Sie steht im nachfolgenden Link in englischer Sprache in Form eines Endberichts zur Verfügung.

Quelle

Wuppertal Institut 2018

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