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Italien will eine Million E-Autos bis 2022

Wer auf Italiens Straßen unterwegs ist, wird eines mit ziemlicher Sicherheit nicht sehen: Elektroautos.

Noch gehört Italien zu den Schlusslichtern in Sachen Elektromobilität. Das will der Wirtschaftsminister und Chef der Fünf-Sterne-Bewegung Luigi Di Maio nun radikal ändern – und plant eine Offensive, um Benzin- und Dieselfahrzeuge von den Straßen zu kriegen. Das dürfte allerdings Milliarden kosten.

Wer auf Italiens Straßen unterwegs ist, wird eines mit ziemlicher Sicherheit nicht sehen: Elektroautos. Gerade mal 2.600 von ihnen wurden vergangenes Jahr verkauft – von insgesamt zwei Millionen Autos, sagt der Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA.

Insgesamt fahren nach Angaben des Verbandes nicht mal 5.000 reine Elektroautos auf den Straßen zwischen Südtirol und Sizilien. Was die Elektromobilität betrifft, gehört Italien in Europa zu den Schlusslichtern.

Das soll nun der Vergangenheit angehören. Die neue italienische Regierung – eine Koalition aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega Nord – plant, der Elektromobilität neuen Schwung zu verleihen. Im Koalitionsvertrag ist die Rede davon, Benzin- und Diesel-Autos zu reduzieren und Anreize zu schaffen, damit Elektro- und Hybridwagen gekauft werden.

Insgesamt sollen eine Million Elektroautos bis 2022 auf die Straßen gebracht werden. Zwar findet sich diese Zahl nicht im Koalitionsvertrag, doch fordert sie Luigi Di Maio, Chef der Fünf-Sterne-Bewegung und Wirtschaftsminister Italiens, der im Wahlkampf auf Sizilien mit einem Elektro-Nissan umhertourte. Unter die eine Million sollen wohl auch Hybrid-Wagen fallen, die sowohl einen Elektro- als auch einen herkömmlichen Verbrennungsmotor unter der Haube haben.

Vorbilder Norwegen und Frankreich

Die Zahl halten Experten allerdings für unrealistisch, wie das US-Nachrichtenportal Bloomberg berichtet. Um für solch ein ehrgeiziges Ziel genügend Anreize zu schaffen, müsste die Regierung mindestens zehn Milliarden Euro ausgeben, schätzt Gian Primo Quagliano, Chef des Forschungsinstituts Promotor in Bologna.

Dabei orientiert sich Quagliano an den Steuervorteilen von Norwegen, dem Land mit fast 50 Prozent Elektroauto-Anteil, und von Frankreich. Diese Länder bezuschussen den Kauf eines Elektroautos mit bis zu 9.000 beziehungsweise 10.000 Euro.

Für Italien und seinen größten Autokonzern Fiat-Chrysler wäre das eine radikale Wende. Konzernchef Sergio Marchionne lehnte bis vor nicht allzu langer Zeit die Elektromobilität rundweg ab.

Hier können Sie den Bericht weiterlesen

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „klimareporter.de“ (Benjamin von Brackel + Verena Kern)
2018
 verfasst – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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