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© pixabay.com | bykst | Anspruch der Verbraucher/innen gegenüber Herstellern auf Reparatur von Produkten, die nach EU-Recht technisch reparierbar sind.

eWaste richtig entsorgen und die Umwelt entlasten

Fast jeder besitzt heutzutage technische Spielereien, sei es nur das allgegenwärtige Smartphone oder auch Tablet, Notebook, Smartwatch, Kamera, elektronische Zahnbürste und vieles mehr. So sehr die kleinen Elektrogeräte den Alltag erleichtern, so sehr belasten sie jedoch die Umwelt. 

Die Technik entwickelt sich rasend schnell weiter und wer am Zahn der Zeit bleiben möchte, legt sich alle Jahre das neueste Modell zu. Zurück bleiben die Altgeräte, oftmals noch funktionstüchtig, jedoch nicht mehr schnell, kompatibel oder progressiv genug.

Treten Defekte auf, wird ans Reparieren kaum noch gedacht. Zu günstig sind die Preise für Neugeräte und zu aufwendig die Reparaturen bei kleinteiliger Elektronik. Häufig wandert der Kleinkram zunächst in eine Schublade, lagert dort einige Zeit und wird beim nächsten Ausmisten unachtsam mit dem Hausmüll weggeworfen. Doch das ist fatal, denn so gehen wichtige Rohstoffe in alten Handys und anderen Geräten verloren.

Nur im Rahmen einer sachgerechten Entsorgung können diese Inhaltsstoffe wiederverwendet, gefährliche und giftige Substanzen aus dem Elektroschrott isoliert und aufbereitet werden. Ein Beispiel zeigt, dass 400 ausrangierte Mobiltelefone genauso viel Gold enthalten wie ein 750-Karat Goldring. Das ist auf den ersten Blick nicht viel, doch die Masse macht’s. Und Gold ist bei Weitem nicht der einzige Schatz im Smartphone, insgesamt warten rund 60 verschiedene Rohstoffe in den smarten Alltagshelfern darauf, recycelt zu werden.

Was alles als Elektroschrott entsorgt werden muss

Nur ein Fünftel des weltweiten Elektroschrotts wird laut eines UN-Reports recycelt, auch in Deutschland liegt die Recyclingquote momentan bei nur 20 Prozent. In vielen Fällen scheitert es bereits daran, überhaupt zu definieren, was als Elektroschrott zählt. Ab Mitte August 2018 erweitert sich diese Liste noch einmal um weitere Gebrauchsgegenstände. Mit der Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) fallen künftig alle elektrischen und elektronischen Geräte unter das Gesetz, sofern sie nicht ausdrücklich ausgeschlossen sind. Als allgemeine Hilfestellung können Verbraucher sich daran orientieren, ob Geräte mit einem Stromkabel, Batterien oder mit Akku betrieben werden. In diesen Fällen handelt es sich um eWaste, der fachgerecht entsorgt werden muss. Auch das Symbol der durchgestrichenen Mülltonne signalisiert ganz klar, dass etwas nicht in den Hausmüll gehört. Viele weitere interessante Informationen zum Thema eWaste sind in der Infografik von RS Components zu finden.

Elektroschrott richtig entsorgen

Jeder Deutsche produziert 15 kg nicht recycelten eWaste pro Jahr und das soll sich in Zukunft ändern. Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) sieht vor, dass ab 2019 65 Prozent, anstatt wie bisher 45 Prozent, des Elektromülls recycelt werden sollen. Die sachgemäße Entsorgung von Elektroschrott ist leichter als gedacht. Die beiden naheliegendsten Entsorgungsmöglichkeiten sind regionale Wertstoffsammelstellen sowie die Rücknahmepflicht der Händler, welche in vielen Fällen greift. Eine Rücknahmepflicht besteht für Geräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern oder für größere Geräte beim Kauf eines Neugeräts – vorausgesetzt das Geschäft hat mindestens 400 Quadratmeter Verkaufsfläche für Elektrogeräte. Smartphones können somit unkompliziert beim Fachhändler um die Ecke abgegeben werden, ebenso wie zum Beispiel ein Toaster oder Föhn. Und das gilt nicht nur für den stationären Handel, auch Online-Händler kommen in der Theorie um diese Regelung nicht herum. In der Praxis sieht es hier jedoch noch anders aus, nicht immer wird das Gesetz von Online-Shops angemessen befolgt.

Elektroschrott kostenlos per Postversand recyclen

Für Kleingeräte scheint der Weg zum Wertstoffhof zu aufwendig und es ist verlockend, diese schnell unauffällig im Hausmüll verschwinden zu lassen. Dabei bietet die Post eine besonders komfortable Lösung. Der Dienst „Electroreturn“ der Deutschen Post nimmt bereits seit 2005 erfolgreich Elektrokleingeräte an, die in den Umschlag eines Maxibriefs passen. Private Haushalte können sich zuhause das Versandlabel ausdrucken und den befüllten Briefumschlag einfach am nächsten Briefkasten einwerfen. Ähnliche Prinzipien finden sich bei handysfuerdieumwelt.de und NABU, diese beiden Aktionen generieren über ihr Angebot zusätzlich Spenden. Teilnehmer entlasten so mit der Elektroschrottentsorgung nicht nur die Umwelt, sondern unterstützen gleichzeitig soziale Projekte.

 

Quelle

RS
Components 2018

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