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/pixabay.com | PublicDomainPictures | Für den Wald war 2018 ein schlimmes Jahr!

© /pixabay.com | PublicDomainPictures | Für den Wald war 2018 ein schlimmes Jahr!

Dürre und Stürme – der Wald braucht schnelle Hilfe

Der extrem trockene Sommer schwächte viele Bäume und jetzt greift der Borkenkäfer an! 

„Ich sehe mit Sorge den Zustand des Waldes nach der langanhaltenden Trockenheit und Hitze. Die Schäden lassen sich allerdings noch nicht abschließend abschätzen. Dies gilt insbesondere für die Schäden durch Insektenfraß,“ sagt Dr. Hermann Onko Aeikens. 

Seit dem Sturm Kyrill im Jahr 2007 hat die FBG Spetze mit klimabedingten Schäden zu kämpfen. Verursacht durch Stürme, Schneebruch, Dürre, Borkenkäfer und Pilze sind die Wälder der FBG über alle Baumarten hinweg massiv geschädigt. Von den rund 200.000 Kubikmeter Holzeinschlag seit 2007 sind gut 188.000 Kubikmeter nur Holz aus Sturm, Schnee und Eisbruch, Dürre-, Pilz und Käferschäden. So haben die Stürme Paul und Xavier im Sommer die Eichen und Buchenbestände dezimiert. Die Dürre in diesem Sommer schädigt jetzt massiv die Jungbuchen sowie Lärche, Fichte, Kiefer und Douglasie. Einzig die Roteichen- und Küstentannenbestände sehen vergleichsweise vital aus.

Rettet den Wald – Waldeigentümer demonstrieren in Bad Sassendorf

„Rettet den Wald“ – unter diesem Motto demonstrieren am Donnerstag, 27. September, Waldeigentümer aus ganz Deutschland anlässlich der Agrarministerkonferenz in Bad Sassendorf (NRW). „Der Klimawandel mit seinen Wetterextremen ist in unseren Wäldern angekommen“, sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. „Um die Wälder für unsere Gesellschaft und für die nächsten Generationen erhalten zu können, muss die Politik in Bund und Ländern jetzt handeln.“

Bei der Agrarministerkonferenz stehen auch die Dürreschäden in der Land- und Forstwirtschaft auf der Tagesordnung. Die AGDW, die die Interessen der rund zwei Millionen Waldeigentümer in Deutschland vertritt, hatte zu der Demonstration aufgerufen, um ihre Forderungen nach Nothilfen und schneller Unterstützung bei den Agrarministern zu bekräftigen. Der Bundesverband fordert einen substanziellen Betrag für den Erhalt der Wälder. 

Aufgrund von anhaltender Trockenheit und Dürre haben die Wälder in diesem Sommer einen dauerhaften Schaden genommen. Das Absterben neu angepflanzter Bäume, frühzeitiger Laubverlust, die Ausbreitung von Schädlingen und Zerstörungen ganzer Flächen durch Waldbrände sind die Folgen. „Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer massiver“, sagte zu Guttenberg. Er sprach von einer „Jahrhundertkatastrophe“ für Nadel- und Laubwälder, da mit vorausgegangenen Stürmen wie Xavier, Herwart und Friederike eine ganze Kette von klimabedingten Extremen den Wald beschädige. Die Schäden für die Forstwirtschaft in Deutschland belaufen sich mittlerweile auf rund 5,4 Milliarden Euro.

„Stabile und vitale Wälder sind überlebenswichtig“, sagte der AGDW – Präsident. „Sie beliefern uns mit Sauerstoff und sorgen für den Klimaschutz, sie dienen der Erholung und stellen das Holz als ökologischen Rohstoff zur Verfügung.“ Damit die Forstwirtschaft diese vielfältigen Funktionen auch in Zukunft erbringen kann, müsse jetzt alles dafür getan werden, um den Wald vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Daher fordern die Waldeigentümer, die für rund zwei Drittel der Waldfläche Sorgen tragen, Soforthilfen und Unterstützung, damit sie die Wälder erhalten können.

Zu ihren Forderungen zählen:

  • schnelle Nothilfen für die Aufarbeitung der Schäden und um weitere Schäden zu verhindern
  • Hilfen für die Wiederbewaldung
  • Unterstützung von Maßnahmen zum Waldbrandschutz
  • finanzielle Hilfen für die Einrichtung von Holzlagerplätzen
  • Zuschläge bei Entwertung des Holzes aufgrund der Lagerung
  • die Ausweitung der Förderfähigkeit von klimatoleranten Baumarten wie z.B. Douglasie, Küstentanne, Roteiche und Sitkafichte
pixabay.com | bstad | Borkenkäferspuren
Quelle

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) 2018

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