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pixabay.com | geralt | Elektrofahrzeuge werden immer erschwinglicher. SEAT und der Volkswagen Konzern haben sich zum Ziel gesetzt, Elektrofahrzeuge „für Millionen Menschen und nicht für Millionäre“ anzubieten. Technologische Verbesserungen helfen, den Preis für Elektromodelle zu senken.

© pixabay.com | geralt | Elektrofahrzeuge werden immer erschwinglicher. SEAT und der Volkswagen Konzern haben sich zum Ziel gesetzt, Elektrofahrzeuge „für Millionen Menschen und nicht für Millionäre“ anzubieten. Technologische Verbesserungen helfen, den Preis für Elektromodelle zu senken.

Fünf Fragen zu Elektrofahrzeugen

Kompakt beantwortet von Josep Bons, Entwicklungsleiter für Elektrik und Elektronik bei SEAT.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hybrid- Fahrzeug und einem Plug-in-Hybrid? Welche Reichweiten haben die Varianten? Wo kann man die Batterien aufladen?

Es besteht kaum ein Zweifel: Das Elektrofahrzeug ist die Zukunft der Automobilindustrie. Das verdeutlicht bereits der Umsatz, der bei den Elektrofahrzeugen in der ersten Jahreshälfte 2019 um 58 Prozent gestiegen ist. Dies wirft jedoch bei vielen Menschen Fragen auf. Die wichtigsten fünf werden hier beantwortet.

1. Welche Arten von Elektrofahrzeugen gibt es?

Es gibt drei Typen von Elektrofahrzeugen: Reine Elektrofahrzeuge (auch BEV: Battery Electric Vehicle) verfügen ausschließlich über einen Elektromotor und beziehen die für den Antrieb benötigte Energie aus einer Batterie im Fahrzeug. Die Batterie wird über das Stromnetz aufgeladen und kann beim Bremsen zurückgewonnene Energie speichern (Rekuperation).

Elektrofahrzeuge, die zusätzlich zur Batterie einen Verbrennungsmotor verbaut haben, nennt man auch „Range Extended Electric Vehicle“ (REEV). Der Verbrennungsmotor dient dabei nur als Generator und liefert Strom für die Batterie, treibt das Fahrzeug also nicht direkt an. Bei niedrigem Ladestand der Batterie wird der Verbrenner aktiviert und produziert den für den Elektromotor nötigen Strom.

Sogenannte PHEV (Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) haben ebenfalls einen Verbrennungsmotor, der das Fahrzeug antreibt, wenn die interne Batterie leer ist. Der Vorteil: Kurzstrecken können rein elektrisch zurückgelegt werden, für Langstreckenfahrten steht der konventionelle Verbrennungsmotor zur Verfügung.

Laut der Europäischen Kommission muss der Anteil emissionsfreier Fahrzeuge sowie emissionsarmer Fahrzeuge mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von weniger als 50 Gramm pro Kilometer bis 2030 bei 40 Prozent der Neuzulassungen liegen. Das Ziel für 2025 ist ein Anteil von 20 Prozent.

2. Wo kann man die Batterie des Elektrofahrzeugs aufladen?

Neben öffentlichen Ladestationen können Nutzer eine Ladestation auch in ihrer privaten oder einer Gemeinschaftsgarage installieren lassen, sofern die Installation von einer autorisierten Fachkraft ausgeführt wird und allen gesetzlichen Bestimmungen entspricht.

Schätzungen gehen davon aus, dass das Aufladen zu 70 Prozent zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfindet. Das Versorgungsnetz für das Aufladen unterwegs wächst von Tag zu Tag: Inzwischen gibt es europaweit rund 100.000 Ladestationen. Die Europäische Kommission geht davon aus, dass diese Zahl bis 2025 um das 20-Fache auf zwei Millionen Stationen steigen wird.

Auch die Ladezeit nimmt immer weiter ab. Der SEAT el-Born beispielsweise lädt in nur 47 Minuten genug Energie für eine Reichweite von 420 Kilometern nach. Und mit der Einführung immer schnellerer Ladestationen soll das vollständige Aufladen der Batterien in nur zehn Minuten möglich sein. Um lange Fahrten zu erleichtern, soll es ab nächstem Jahr in Europa ein Netz aus 400 Schnellladestationen (mit einer Ladeleistung von 350 kW) im Abstand von jeweils 120 Kilometern geben.

3. Wie hoch ist die durchschnittliche Reichweite?

Aktuelle Batterien liefern eine Reichweite von 200 bis mehr als 400 Kilometern. Beim SEAT el- Born etwa wird die Reichweite bis zu 570 Kilometer betragen. Die tatsächliche Reichweite hängt jedoch auch von der Art der Fahrzeugnutzung ab. Anders als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verbrauchen Elektrofahrzeuge im Stadtverkehr weniger. „Wir bereiten derzeit ein Produktportfolio vor, bei dem die Reichweite abhängig von der voraussichtlichen Nutzung des Fahrzeugs gewählt werden kann. Es wird also eine Auswahl verschiedener Batteriekapazitäten geben, um den Anforderungen unterschiedlicher Nutzer gerecht zu werden“, sagt Josep Bons.

4. Ist ein Elektrofahrzeug emissionsfrei?

Elektrofahrzeuge sind per definitionem Fahrzeuge, die keine lokalen Emissionen erzeugen. Darüber hinaus sind sie auch nachhaltiger im Hinblick auf ihren gesamten Lebenszyklus. Sie erzeugen 17 bis 30 Prozent weniger Emissionen als ein Diesel- oder Benzinfahrzeug. „Und wenn die Batterie auch noch mit nachhaltig erzeugtem Strom aufgeladen wird, beispielsweise aus Wind- oder Solarenergie, dann liegen die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus fast 90 Prozent unter denen eines herkömmlichen Fahrzeugs“, betont Josep Bons.
In Europa werden Kauf und Nutzung von Fahrzeugen ohne lokale Emissionen auf verschiedene Arten gefördert. In einigen Ländern wie etwa in Norwegen gibt es beim Kauf eines Elektrofahrzeugs einen direkten Steuernachlass. In Österreich werden Elektrofahrzeuge aktuell mit 3.000 Euro gefördert, Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge mit 1.500 Euro. Zusätzlich gibt es für Elektrofahrzeuge spezielle grüne E-Nummerntafeln, mit denen es derzeit schon auf kommunaler Ebene bereits jetzt besondere Anreize gibt, wie beispielsweise die Befreiung von Parkgebühren.

In Deutschland, Frankreich und Spanien gibt es ebenfalls Vergünstigungen wie etwa kostenlose Parkplätze, den Erlass von Mautgebühren, die Nutzung von Busspuren und die Fahrerlaubnis in eingeschränkten Verkehrszonen.

5. Sind Elektrofahrzeuge teurer als herkömmliche Fahrzeuge?

Elektrofahrzeuge werden immer erschwinglicher. SEAT und der Volkswagen Konzern haben sich zum Ziel gesetzt, Elektrofahrzeuge „für Millionen Menschen und nicht für Millionäre“ anzubieten. Technologische Verbesserungen helfen, den Preis für Elektromodelle zu senken. Beispielsweise sind die Kosten für die Batterien in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent gefallen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Kosten für Elektrizität deutlich geringer als die für Benzin oder Diesel sind. Außerdem fallen die Unterhaltskosten für ein Elektrofahrzeug schätzungsweise um zwei Drittel niedriger aus als für ein konventionelles Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Und nicht zuletzt haben die Käufer in den meisten Ländern beim Erwerb eines Elektrofahrzeugs Anspruch auf öffentliche Förderung wie einen Steuernachlass.

 

Quelle

oekonews.at | holler 2019

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