18.11.2019, 14:45 Uhr

Salzgitter AG setzt auf Wasserstoff und Windstrom in der Stahlproduktion


© Salzgitter AG

Salzgitter – Die Salzgitter AG ist einer der führenden Stahl- und Technologiekonzerne in Europa. Der Konzern geht einen Schritt in Richtung wasserstoffbasierte Stahlerzeugung und erteilt Siemens einen speziellen Auftrag.

Die zur Salzgitter Gruppe gehörende Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) hat an Siemens Gas and Power den Auftrag zum Bau einer Wasserstoff-Erzeugungsanlage vergeben. Ziel ist eine zukunftsorientierte, auf Wasserstoff basierende Stahlerzeugung.

Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“ – industrielle Wasserstofferzeugung mit Windenergie in der Stahlproduktion

Schon heute wird in der Stahlherstellung bei Glühprozessen Wasserstoff verwendet, der eine qualitätssteigernde Rolle spielt. Auf dem Salzgitter-Betriebsgelände ist vorgesehen, dass der Wasserstoff nicht nur wie bisher durch die Linde AG geliefert wird, sondern zukünftig auch mittels Elektrolyse und Strom aus Windkraft erzeugt wird. Damit soll eine wichtige Grundlage für den Einsatz zukünftig größerer Mengen an Wasserstoff zur Verringerung direkter CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung geschaffen werden. Der Energieversorger Avacon beabsichtigt, auf dem Gelände des Salzgitter-Konzerns zunächst sieben Windkraftanlagen mit einer Leistung von 30 Megawatt zu errichten und zu betreiben, von denen sich drei auf dem Areal des Hüttenwerks befinden werden.

Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG: „Wir sind stolz darauf, Vorreiter der industriellen Nutzung von Wasserstoff in der Stahlindustrie zu sein. Wie mit unserem SALCOS-Projekt aufgezeigt, sind wir technologisch in der Lage, mittels Wasserstoff signifikante CO2-Reduzierungen zu erzielen. Das Projekt „Windwasserstoff Salzgitter“ ist ein bedeutender Baustein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Stahlproduktion.“

Auftrag: Siemens liefert PEM-Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion

Für die Erzeugung des Wasserstoffs kommt ein 2,2 Megawatt-PEM-Elektrolyseur (PEM = Protonen Exchange Membran) zum Einsatz, der von Siemens Gas and Power geliefert wird. Die Anlage soll im 4. Quartal 2020 in Betrieb gehen und den kompletten gegenwärtigen Wasserstoffbedarf der Salzgitter Flachstahl GmbH decken. Im Rahmen dieses Projektes wollen die Partner Know-how für eine klimafreundliche Wasserstofferzeugung aufbauen sowie Erfahrungen mit der Vor-Ort-Produktion von Wasserstoff und dessen Einbindung in ein integriertes Hüttenwerk mit seinen komplexen Produktionsprozessen sammeln. Die Kosten für das gesamte Projekt - Aufbau der Windkrafträder und der Wasserstoffanlagen inklusive deren Einbindung in die bestehenden Leitungsnetze - belaufen sich auf rund 50 Mio. Euro.

Quelle: IWR Online

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