01.10.2020, 14:17 Uhr

Norwegen: Baustart für weltweit größten schwimmenden Offshore Windpark Hywind Tampen


© Equinor

Stavanger – Das größte Potenzial zur Nutzung der Offshore Windenergie rund um den Globus liegt in tiefen Gewässern. Herkömmliche, feste Fundamentkonstruktionen können hier nicht eingesetzt werden. Aber es gibt Lösungen mit einem riesigen Marktpotenzial.

In Norwegen ist heute der Baustart für den weltweit größten Floating Offshore Windpark erfolgt. Das Technologieprojekt mit den schwimmenden Fundamenten soll vor allem der norwegischen Industrie neue Möglichkeiten eröffnen.

Floating Offshore Windparks – Zukunftsindustrie für Norwegen

Premierministerin Erna Solberg und die Kværner-Auszubildende Arne Linga haben heute (01.10.2020) den Bau des schwimmenden Offshore-Windparks Hywind Tampen in Kværner Stord gestartet. Das Unternehmen Kværner, das eigentlich Offshore-Plattformen für die Öl- bzw. Gasindustrie baut, wird die 11 schwimmenden Betonfundamente für die Offshore-Windturbinen herstellen.

„Hywind Tampen ist ein neues Kapitel in Norwegens Geschichte als Energienation. Mit Unterstützung der norwegischen Behörden bauen wir nicht nur Norwegens erstes Offshore-Windprojekt, sondern verfeinern gemeinsam mit der norwegischen Zulieferindustrie die schwimmende Offshore-Windtechnologie." sagt Eldar Sætre, President und CEO von Equinor.

Hywind Tampen als Referenzprojekt für die norwegische Industrie

Weil rund 80 Prozent des Offshore Windpotenzials in Tiefgewässern liegen, ist das Marktpotenzial für schwimmende Offshore Windparks gewaltig. Mit dem Offshore Windprojekt ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich die Kostendegression der Offshore Windenergie weiter fortsetzt und eine Markt für schwimmende Offshore Windparks der norwegischen Industrie erhebliche industrielle Möglichkeiten eröffnet.

"Mit größeren Turbinen, Betonunterkonstruktionen, neuer Technologie und einer neuen Montagemethode sind wir auf dem besten Weg, das Ziel zu erreichen, die Kosten im Vergleich zu Hywind Scotland um mehr als 40% zu senken. Dies ist ein wichtiger Schritt, um schwimmende Offshore Windarks als nachhaltige Stromversorgungsalternative zu etablieren", sagt Hywind Tampen-Projektleiter Olav-Bernt Haga.

Hywind Tampen mit 88 MW Leistung – Siemens Gamesa liefert Turbinen

Der Standort von Hywind Tampen befindet sich in einer Küstenentfernung von etwa 140 Kilometern in Gewässern mit einer Wassertiefe zwischen 260 - 300 Metern. Siemens Gamesa liefert 11 Offshore Windkraftanlagen vom Typ SG 8.0-167 DD, die Gesamtleistung erreicht 88 MW. Das reicht aus, um etwa 35 Prozent des jährlichen Strombedarfs auf den fünf Öl-und Gasplattformen Snorre A und B sowie Gullfaks A, B und C zu decken. Wenn das Hywind Tampen-Projekt im Jahr 2022 in Betrieb genommen wird, wird das norwegische Unternehmen Equinor ein Drittel der weltweiten schwimmenden Offshore-Windkapazität betreiben.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2020