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© pixabay.com | Greg Montani | Griechenland kann sein Energiesystem von einer starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen abwenden, um bis 2030 möglicherweise einer der führenden Anbieter der Energiewende in Europa zu werden, so der Marktausblick von BloombergNEF (BNEF) für Griechenland.

Die Wirtschaftlichkeit könnte Griechenland schnell in eine rein erneuerbare Energie-Zukunft führen

Bis 2030 könnte Griechenland einer der führenden Staaten der Energiewende in Europa werden.

Neueste Daten aus einem Marktausblick von BloombergNEF (BNEF) für Griechenland zeigen, dass dieser Umstieg einfach vollends wirtschaftlich wäre.

BNEF bildete in seinem Ausblick einen kostengünstigsten Übergangspfad für den griechischen Energiesektor bis 2050 ab – erstmals wurde von BNEF seine Modellierung des New Energy Outlook verwendet, um einen wirtschaftsorientierten Ausblick für den Übergang des Landes zu untersuchen.

Heute werden rund 70% des griechischen Stroms aus Braunkohle, minderwertiger Kohle und Erdgas erzeugt. Die Abkehr von diesen fossilen Brennstoffen beschleunigt sich aufgrund der zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien. In Griechenland ist es laut BNEF nicht nur wirtschaftlicher, Strom aus neuem Onshore-Wind oder Photovoltaik zu beziehen, als neue Braunkohle oder neues Gaskraftwerke zu bauen. Es ist, dank sinkender Kosten für erneuerbare Energien bereits günstiger, eine neue Wind- oder Solaranlagen zu bauen als die bestehenden Braunkohlekraftwerke zu betreiben. Bis 2025 kommt der Ausbau erneuerbarer Energien auch billiger als der Betrieb bestehender Gasanlagen.

Dies deutet darauf hin, dass ein aggressiver Ausstieg aus Griechenlands Braunkohleanlagen pro Megawattstunde kosteneffektiv ist. Als Reaktion auf diese wirtschaftlichen Entwicklungen kündigte die griechische Regierung an, alle bisherigen Braunkohlekraftwerke des Landes bis 2023 zu schließen, mit Ausnahme eines Kraftwerks, das derzeit in Bau ist. Dieser Zeitplan wird bereits durch den zunehmenden Druck durch steigende C02-Emissionskosten beschleunigt: Zwei Braunkohlewerke schließen bereits heuer, weit früher als erwartet.

In dem von BNEF modellierten kostengünstigsten Szenario sind erneuerbare Energien gut aufgestellt, um den Ausfall von Braunkohle problemlos auszugleichen, und der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt sich bis 2025. Bis 2030 wird Griechenland rund 10 Gigawatt neue Wind- und Solarkraftwerke bauen, das ist eine Verdreifachung der der derzeitigen Wind- und Solarkapazität. Bis 2030 werden Haushalten und Unternehmen fast 4 Gigawatt Solarenergie im kleinen Maßstab, vor allem auf Dächern, hinzugefügt, da auch die Verbraucher von sinkenden Preisen für Solartechnologie profitieren.

Bis 2030 sollen nach bisherigen Plänen nur zwei Gigawatt neue Gaskapazität neu errichtet werden- darunter eine im Bau befindliche Kombikraftanlage mit mehr als 800 Megawatt. Die Analyse zeigt, dass Griechenland keine Gasausbau als Brücke zu erneuerbaren Energien benötigt. Rund 800 Megawatt der Gaskapazität, sind Anlagen, die nur für Stromspitzen, für relativ wenige Stunden im Jahr benötigt werden, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Diese Perioden mit etwas geringer erneuerbarer Energieproduktion rechtfertigen jedoch die neuen Investitionen in große kombinierte Gaskapazitäten eigentlich nicht.

Sinnvoll ist daher bis zum Jahr 2030 eine Investition von mehr als 2 Milliarden US-Dollar für Speicher. Drei Viertel davon entfallen auf zwei Gigawatt Batteriekraftwerke, die zu dem Zeitpunkt fertiggestellt werden, an dem die Braunkohlekraftwerke voraussichtlich stillgelegt werden. Griechenland befindet sich noch in einem frühen Stadium der Entwicklung der Speichertechnologie, obwohl seine Pumpwasserkraftwerke als Ausgangspunkt für Flexibilität genutzt werden können. Die Einführung eines Marktes für Nebendienstleistungen, der hochflexible Technologien wie Lithium-Ionen-Batterien kompensieren würde, könnte den Eintritt dieser Technologie in das griechische Stromnetz beschleunigen.

Der Sektor der erneuerbaren Energien wird eine wichtige Schlüsselrolle bei der Erholung Griechenlands von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie spielen wird. Nachhaltiges Wachstum mit erneuerbaren Energien bietet die Möglichkeit für neue Arbeitsplätze in Betrieb und Wartung – was dazu beitragen kann, die Auswirkungen von Covid-19 und des Ausstiegs aus Braunkohle zu mildern. seine beträchtliche maritime Erfahrung in die Entwicklung einer neuen Industrie einzubringen.

Bereits bis 2025 werden erneuerbare Energien mehr als die Hälfte der vom Wind dominierten Stromerzeugung ausmachen und steigen bis 2030 auf 68%. Die jüngsten Ziele des Landes zielen darauf ab, bis 2030 mindestens 60% der erneuerbaren Energien im gesamten Stromverbrauch zu verbrauchen. Das Modell geht von einem sehr bescheidenen Nachfragewachstum aus, das auf Effizienzgewinnen und einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung von der Schuldenkrise 2009 basiert.

Die Coronavirus-Pandemie kann bedeuten, dass der kurzfristige Strombedarf weiter sinkt als im modellierten Szenario, obwohl langfristige Trends wahrscheinlich mit den Ergebnissen des Ausblicks übereinstimmen. Griechenland kündigte außerdem im Juni einen Plan zur Unterstützung von Elektromobilität an, um die Emissionen im Verkehrssektor zu senken.

Der Anstieg kostengünstigerer erneuerbarer Energien ermöglicht es Griechenland, bemerkenswerte Emissionsminderungen für ein Land mit einer der schmutzigsten Kohlekraftwerksflotten der Europäischen Union zu erzielen. Der Energiesektor dekarbonisiert sich bis 2050 fast vollständig, wobei die Emissionen gegenüber 2018 bis dahin, wenn die Wirtschaftlichkeit erneuerbarer Energien bleibt, was stark anzunehmen ist, um 98% gesunken sind.

Quelle

BloombergNEF 2020 | übersetzt oekonews.at – holler 2020

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