Neuer Impuls für klimaneutrale Bundesverwaltung

Bundesumweltministerin Svenja Schulze im PortraitFoto: BMU/Thomas Trutschel
Bundesumweltministerin Svenja Schulze
Das Bundesumweltministerium hat eine neue Koordinierungsstelle eingerichtet, die die Pläne voranbringen soll, dass alle Bundesbehörden bis 2030 klimaneutral werden. Bis dahin sollen die Verwaltungen per Saldo keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen.

Das Bundesumweltministerium will einen neuen Impuls für die klimaneutrale Bundesverwaltung geben. Wie die Berliner Behörde mitteilte, sei dort ab sofort die „Koordinierungsstelle Klimaneutrale Bundesverwaltung“ neu angesiedelt. Sie soll den Behörden helfen, das Bundesziel zu erreichen, bis 2030 klimaneutral zu werden. Die neue Stelle soll gemeinsam mit den Bundesbehörden Vorgaben entwickeln, die für alle Institutionen gelten. Außerdem erstellt sie konkrete Tipps und Leitfäden, die dabei helfen sollen, dass die tägliche Verwaltungsarbeit, Gebäude, Kantinen, Dienstreisen und Veranstaltungen künftig keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen. Davon könnten auch andere Verwaltungen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger profitieren.

„2050 soll ganz Deutschland klimaneutral sein. Die Bundesverwaltung muss auf diesem Weg mit gutem Beispiel voran gehen“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Daher werden wir in den nächsten zehn Jahren unsere Gebäude, Veranstaltungen, Dienstreisen, Kantinen und Beschaffung konsequent auf Klimaschutz ausrichten. Unsere Erfahrungen im Bundesumweltministerium zeigen: Es gibt viele gute Beispiele und Ideen dafür. Die Koordinierungsstelle hilft dabei, diese und andere Best Practices schnell zum Standard zu machen.“

Dienstreisen verursachen noch bis zu drei Mio. t Klimagase

Allein die Gebäude und Dienstreisen der Bundesverwaltung verursachten derzeit rund zwei bis drei Millionen Tonnen Klimagase pro Jahr. Dazu kommen Emissionen durch Arbeitswege, Geräte, Veranstaltungen und Kantinen. Bis zum Jahr 2030 soll die Bundesverwaltung klimaneutral sein, so sehe es das Klimaschutzgesetz vor. Im deutschen Gebäudesektor schlummern große Potenziale zur Emissionsminderung. Der Bund hat deshalb kürzlich auch neue Mittel für den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden bewilligt.

Die im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums neu eingerichtete „Koordinierungsstelle Klimaneutrale Bundesverwaltung“ werde bis 2023 ein Maßnahmenprogramm erarbeiten, das konkrete Vorgaben für die Bundesbehörden enthält. Hierbei koordiniere sie die Einbindung aller Verwaltungen. Außerdem berate sie diese mit praktischen Tipps, überwacht Fortschritte und macht Verbesserungsvorschläge. Von den so gewonnenen Erfahrungen können auch andere Verwaltungen, Unternehmen und Privatpersonen profitieren.

Das Bundesumweltministerium arbeite bereits seit diesem Jahr klimaneutral, die Emissionen sänken kontinuierlich. Dazu beigetragen hätten zum Beispiel die Veränderung des Fuhrparks, die Umstellung des Caterings bei Veranstaltungen auf rein vegetarische Bewirtung und die verstärkte Nutzung von virtuellen Veranstaltungsformaten. Ebenso habe die im September 2019 eingeführte Vorschrift, dass bei Dienstreisen vorrangig die Bahn zu nutzen ist, zur Senkung von Treibhausgasemissionen geführt. Prompt sei die Anzahl der Inlandsflüge im 4. Quartal 2019 gegenüber dem 4. Quartal 2018 um die Hälfte zurückgegangen. Diese Regelung gelte seit 1. Januar 2020 zudem für alle Bundesbehörden.

Auch die nachgeordneten Behörden des BMU, das Umweltbundesamt, das Bundesamt für Naturschutz, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung und das Bundesamt für Strahlenschutz sollen bis 2022 klimaneutral werden. Bis dahin müssten aber noch die notwendigen Daten erfasst werden.

Die Klimaneutralität der Bundesverwaltung soll vorrangig durch Emissionsreduktion in den eigenen Häusern erreicht werden. Weiterer Schritt sei den verbleibenden Rest dann durch Emissionszertifikate aus anderen Ländern zu kompensieren. Der Anteil der Kompensation soll dann Schritt für Schritt zurückgefahren werden.

14.10.2020 | Quelle: BMU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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