© NÖ.Regional.GmbH / Die Exkursion zeigte bereits bestehende Beispiele zur Naturverjüngung auf
© NÖ.Regional.GmbH / Die Exkursion zeigte bereits bestehende Beispiele zur Naturverjüngung auf

„Die Zukunft des Waldes liegt in der Naturverjüngung“

Eine Exkursion zu Versuchsflächen in der Kleinregion Kampseen war der Startschuss zur Bearbeitung dieses Themas im KLAR Programm.

Die Situation der regionalen Wälder ist wie vielerorts geprägt vom Fichtensterben und Borkenkäfer durch die Kombination von Hitzeperioden und wenig Niederschlag. Bei einer Waldfläche von über 46% mit einem ehemaligen Fichtenanteil von ca. 70 %, stellt dies eine der größten Herausforderungen für die Region dar. Viele Flächen mussten bereits gerodet werden. Das hat nicht nur für die Forstwirtschaft und den Wasserhaushalt Auswirkungen, das gesamte Landschaftsbild verändert sich. Im Rahmen der Klimawandelanpassungsregion (KLAR) wird daher der Fokus auf die Forcierung der Naturverjüngung als eine Lösungsvariante für einen klimawandelangepassten, stabilen Zukunftswald in der Region gelegt.

Um eine erfolgreiche Naturverjüngung zur erhalten, sind viel Wissen, Erfahrung und Geduld nötig. Dabei kann die Kleinregion auf enormes fachliches Potential in den eigenen Reihen zurückgreifen, denn viele kleine undgroße Waldbesitzer beschäftigen sich bereits seit Jahren mit dieser waldbaulichen Bewirtschaftungsform. Diese einzelbetrieblichen Erkenntnisse und Erfahrungen werden nun über ein Projektteam vernetzt, neue Strategien gemeinsam mit Experten weiterentwickelt und allen Waldbesitzern in der Region zur Verfügung gestellt. Der „Wald“ in der Region Kampseen soll für nächste Generationen wieder funktionieren.

Anhand von 3 Exkursionspunkten im Gemeindegebiet St. Leonhard am Hornerwald wurden in einer spannenden Fachdiskussion die sichtbaren Ergebnisse einer erfolgreichen Naturverjüngung veranschaulicht, ebenso demonstriert was nicht funktioniert, welche zielgerichtete Maßnahmen lokal nötig sind, auch die Kosten und der Nutzen wurden aufgezeigt. Schließlich ist neben der ökologischen Optimierung die Sicherstellung der Wertschöpfung in der Forstwirtschaft maßgebend.

Zusammenfassend sind sich alle Exkursionsteilnehmer einig, dass in der Region künftig die Reise in Richtung Mischwald geht. Je artenreicher der Wald, desto resistenter ist er gegen die Klimakrise. Auf Nadelgehölze wollen die Waldbesitzer aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht ganz verzichten. Mit einer gezielten Naturverjüngung, abhängig vom Altbestand, und mit Zupflanzungen von geeigneten Baumarten soll langfristig wieder ein stabiler Wald entstehen. Das Thema wird die Kleinregion im KLAR Programm die nächsten beiden Jahre intensiv beschäftigen, denn es sind noch viele Fragen offen. Die Steuerungsgruppe unter der Schirmherrschaft von Frau Bürgermeister Eva Schachinger wird vom KLARteam Viktoria Grünstäudl und Nina Hubaczek, sowie von Lieselotte Jilka, von der NÖ Regional, im Prozess und in der fachlichen Organisation tatkräftig unterstützt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /