© WWF Christian Lendl/ Sikpistenbau in Zürs
© WWF Christian Lendl/ Sikpistenbau in Zürs

Schwere Vorwürfe gegen Betreiber der Ski-Arena Lech/Zürs bestätigt

Kasper: Gesetzeswidriges Verhalten muss Konsequenzen haben

Illegaler Baubeginn, fehlende Bewilligungen, irreversible Eingriffe in die Natur – die BH Bludenz bestätigt die Vorwürfe von Naturschutzanwältin Katharina Lins, wonach die Ski-Zürs-AG bei den Bauarbeiten rund um das Skiweltcuprennen gleich mehrere Gesetze und Regelungen missachtet hat. „Die Anfragebeantwortung ist in ihrer Eindeutigkeit doch überraschend: Offenbar lag zum Zeitpunkt des jeweiligen Baubeginns – Schneedepot, Zufahrt zur Liftstation, Grabungsarbeiten für Flexenarena, Lichtmasten – keine einzige behördliche Bewilligung vor“, verweist die Grüne Tourismussprecherin Nadine Kasper auf die nun vorliegende Anfragebeantwortung des zuständigen Umweltlandesrats Johannes Rauch.

Diese wurden zum Teil erst nachträglich erteilt. Manche Genehmigungen fehlen noch immer. Derzeit laufen deshalb gleich mehrere Strafverfahren gegen den Betreiber.

„Das ist für jede und jeden, der jemals ein Haus gebaut, einen Schopf aufgestellt oder eine Garage errichtet hat besonders empörend, weil in so einem Fall eine Reihe von Sanktionen erfolgen: Baueinstellung, Strafverfahren bis hin zum Abbruchbescheid“, kritisiert Kasper die Ungleichbehandlung.

In Zürs wurde offenbar in Kauf genommen, dass man halt Strafe zahlt und die Bewilligungen hinterher eingeholt werden. Für die Grüne Abgeordnete ein deutliches Zeichen dafür, dass die Strafhöhen viel zu gering sind. „Dieses gesetzeswidrige Verhalten muss spürbare Konsequenzen haben“, so Kasper. Auch gelte es nochmals zu überdenken, welche Auswirkungen die Vergehen der Projektbetreiber auf die 1,3 Millionen Förderungen mit Steuergeld haben. „Diese Eingriffe in die Natur und Bauarbeiten ohne Bewilligungen sind keine Bagatelle. Die Betreiber können sich nicht von ihrer Verantwortung, von Fristen und Bewilligungen freikaufen.“

Sowohl der Klimawandel als auch die Corona-Pandemie stellen den Wintertourismus vor große Herausforderungen. Jetzt heißt es sinnvolle Antworten für die Zukunft zu finden, so Kasper. Immer höhere Investitionen, massive Eingriffe in die Natur und das Umgehen und Ausreizen von Gesetzen und Vorgaben sei gewiss nicht der richtige Weg. Denn so zerstöre der Tourismus eine intakte Natur und damit seine eigene Grundlage.


Das Land Vorarlberg will übrigens derzeit die ausgezahlten Förderungen nicht zurückverlangen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /