© Rabmer / Ulrike Rabmer-Koller war zum Thema  Abwasserenergie bei der Decarb Cities Konferenz am Podium
© Rabmer / Ulrike Rabmer-Koller war zum Thema Abwasserenergie bei der Decarb Cities Konferenz am Podium

Abwasserenergie klug eingesetzt

Klimaschutz mit Energiepotential aus dem “Untergrund“: Umwelttechnik-Spezialist Rabmer setzt auf Abwasserenergie zum Heizen und Kühlen von Gebäuden

Altenberg - Fällt das Stichwort erneuerbare Energien, denkt man primär an die Stromerzeugung, obwohl gerade im Wärmebereich ein Umstieg und eine Veränderung genauso wichtig ist: Immer noch werden zu einem Großteil fossile Energiequellen wie Öl und Gas eingesetzt. Die Möglichkeit des Tausches eines Heizsystems auf Biomasse ist ebenfalls bereits bekannt. Aber es gibt auch weitere innovative und klimaschonende Alternativen, vor allem wenn man an Energieeffizienz denkt und daran, vorhandene Wärme besser zu nutzen. Nur wenige wissen beipielsweise, dass Abwasser ganzjährig mit einer nahezu konstanten Temperatur zur Verfügung steht und mittels modernster Technologien zum Heizen und Kühlen von Gebäuden verwendet werden kann. „Diese umweltfreundliche Methode der Energieerzeugung gewinnt zunehmend an Bedeutung - endlich auch in unserem Heimmarkt Österreich. 'Energie aus Abwasser' hat enormes Potenzial und kann vor allem einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Immerhin könnten in Österreich bis zu 12 Prozent der Gebäude mit dieser Technologie umweltfreundlich beheizt und gekühlt werden“, sagt Ulrike Rabmer-Koller. Die geschäftsführende Gesellschafterin des oberösterreichischen Umwelttechnik-Vorreiters spricht dabei aus Erfahrung, hat die Rabmer Gruppe und deren Technologiepartner doch bereits viele Abwasserenergie-Projekte von der Planung bis zur Umsetzung begleitet.

Eine Energiequelle, unterschiedliche Technologien und Einsatzbereiche

Die für den Laien wohl ungewöhnlichste und zugleich spektakulärste Nutzung von "Abwasserenergie" ist jene, die direkt im kommunalen Kanalnetz ihren Ausgang nimmt. Man benötigt dazu einen bis zu max. 300 Meter entfernt liegenden Kanal mit einer Abwassermenge von mindestens 10 Litern pro Sekunde. Mit Hilfe von innovativen, direkt im bestehenden Kanal installierten Wärmetauscher-Systemen und effizienten Wärmepumpen können nahegelegene Büro- und Wohngebäude, aber auch Einkaufszentren, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich beheizt und gekühlt werden. Bei großen Objekten über 1 MW Leistung kommen auch externe Lösungen zum Einsatz. Dabei wird das Abwasser über einen Schacht entnommen und über speziell entwickelte Wärmetauscher, die in einem Technikraum platziert sind, geführt. Die so gewonnene Energie wird dann entweder zum Heizen vor Ort verwendet oder kann auch in die Fernwärme eingespeist werden. Für die Kühlung wird dem Gebäude Wärme entzogen und in den Kanal abgegeben.

Doch nicht nur Heizen und Kühlen ist hier ein Thema, sondern auch die Vorerwärmung von Frischwasser kann mit Energierückgewinnung aus Abwasser erfolgen. Im Rahmen von „Inhouse-Projekten“ setzt die Rabmer Gruppe etwa auf innovative Wärmetauscher-Systeme, die Abwasserwärme für die energieaufwendige Vorerwärmung von Frischwasser nützen. „Mit diesen individuell abgestimmten Lösungen unterstützen wir beispielsweise Unternehmen aus der Getränkeindustrie, Großküchen, Wäschereien, oder auch Wellness- und Badebetriebe beim Einsparen von Energie und reduzieren so deren CO2 Ausstoß“, berichtet Rabmer-Koller. Wie sieht es nun mit den notwendigen Investitionskosten aus? Ulrike Rabmer-Koller sagt dazu: „Unsere Lösungen, egal ob für Inhouse- oder Kanallösungen, amortisieren sich im Regelfall bereits nach wenigen Jahren und haben damit in vielen Fällen einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Lösungsansätzen. Die Nutzung von Energie aus Abwasser bedeutet eine Win-Win Situation für unsere Kunden und die Umwelt!“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /