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Atomare Mahnung: Vor 60 Jahren erfolgte die Inbetriebnahme des AKW Kahl

Der Atommüll wurde verteilt

Kahl, München, Bonn - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) warnt anlässlich des 60. Jahrestages des Atomkraftwerkes Kahl in Bayern vor der weiteren Nutzung der Atomenergie. Das „Versuchs-Atomkraftwerk Kahl“ (VAK) ging vor genau 60 Jahren am
13.11.1960 als erstes Atomkraftwerk in der Bundesrepublik Deutschland in Betrieb. Im Jahr der Tschernobylkatastrophe (1986) wurde das AKW Kahl nach etlichen Störfällen außer Betrieb genommen. Der folgende Rückbau (bis 2010) kostete 150 Millionen Euro.

Der BBU weist darauf hin, dass mit dem Rückbau des AKW die Probleme mit den strahlenden Hinterlassenschaften des AKW nicht ausgestanden sind. „Der Atommüll des AKW Kahl wurde von dem Standort in Bayern auf zahlreiche Atomstandorte im In- und Ausland verteilt. An dieser unhaltbaren Vorgehensweise hat sich in den 60 Jahren der Nutzung der Atomenergie nichts geändert. Es gibt kein Endlager und der Atommüll aller AKW und Atomfabriken wird nach wie vor von einem Standort zum nächsten verschoben.“

Abgebrannte Brennstäbe aus dem AKW Kahl wurden nach Frankreich, Belgien und Schweden verbracht. Weitere Atommülltransporte gingen von Kahl nach Karlsruhe, Morsleben und Mitterteich sowie zum Schacht Asse 2 bei Wolfenbüttel.

Der BBU setzt sich grundlegend für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke und sonstiger Atomanlagen ein, damit nicht ständig weiterer Atommüll produziert und letztlich die Bevölkerung vor Störfällen geschützt wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /