16.11.2020, 12:09 Uhr

Zertifizierungsprozess für GE 12 MW Turbine erfolgreich abgeschlossen


© GE Renewable Energy

Paris, Frankreich - GE Renewable Energy, Siemens Gamesa und Vestas liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Wettlauf um die leistungsfähigste Offshore-Windenergieanlage (WEA). Nachdem die 12 Megawatt (MW)-Turbine von GE im Juni 2020 die vorläufige Typenprüfung erreicht hat, ist mit der vollständigen Typenprüfung nun ein weiterer Meilenstein erreicht.

Mit der Erteilung der vollständigen Typenprüfung durch den internationalen unabhängigen Zertifizierer DNV GL hat GE nun einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Markteinführung der Haliade-X genommen. Die Anlage wurde bereits als bevorzugte Windturbine für Offshore-Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von 4.800 MW ausgewählt.

Großturbinen treiben internationale Offshore-Windenergie an

Der 12-MW-Prototyp Haliade-X von GE Renewable Energy, die momentan leistungsstärkste Windenergieanlage der Welt, hat von der Zertifizierungsstelle DNV GL ein vollständiges Typenzertifikat erhalten. Die vollständige Typenzertifizierung bietet nach der vorläufigen Zertifizierung von Juni einen unabhängigen Nachweis, dass die neuen Turbinen sicher, zuverlässig und gemäß den Konstruktionsspezifikationen betrieben werden kann. Für die Typenzertifizierung der Haliade-X haben Anlage und Rotorblätter im Rahmen des Zertifizierungsprozess eine Reihe von Tests durchlaufen. Diese wurden an dem 12-MW-Prototyp in Rotterdam in den Niederlanden sowie an dem 107-Meter langen Rotorblatt in der Testanlage von ORE Catapult in Blyth / UK und am Windtestzentrum für Windtechnologie in Boston in den USA durchgeführt.

"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns, da es unseren Kunden die Möglichkeit gibt, beim Kauf der Haliade-X eine Finanzierung zu erhalten“, so Vincent Schellings, Chief Technology Officer für Offshore-Windenergie bei GE Renewable Energy. "Wir von DNV GL prognostizieren, dass die Offshore-Windenergie bis 2050 weltweit fast 9 Prozent der Elektrizität erzeugen wird. Einer der treibenden Faktoren sind größere und bessere Windturbinen mit niedrigerem LCOE wie die Haliade-X von GE", ergänzt Kim Sandgaard-Mørk, Executive Vice President for Renewables Certification bei DNV GL.

Upscaling der Haliade-X auf 13 MW

GE Renewable Energy gab kürzlich bekannt, dass der Prototyp der Haliade-X optimiert wurde und nun mit einer Leistung von 13 MW Strom produziert. Die Tests werden fortgesetzt, und der Turbinenhersteller rechnet damit, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2021 eine Musterzulassung für die 13 MW-Variante der Haliade-X erfolgt. Nach Angaben von GE Renewable Energy stellte der Prototyp der Haliade-X in Rotterdam mit einer Leistung von 13 MW im Oktober 2020 einen neuen Weltrekord auf, indem er an einem Tag 312.000 kWh Windstrom erzeugte.

Die Turbine soll in der 13 MW-Ausführung in den ersten beiden Phasen des britischen Windparks Dogger Bank zum Einsatz kommen. Ab 2023 sollen die insgesamt 190 Anlagen der beiden Phasen installiert werden sollen. Dies wird die erste Installation der bisher leistungsstärksten Windturbine der Welt sein, die im größten Offshore-Windpark der Welt in Betrieb sein wird.

Neben dem Dogger Offshore-Windpark Projekt, das noch eine dritte Phase umfasst, wurde die Haliade-X Turbine auch schon für die beiden US-Projekte Skipjack (120 MW) und das Ocean Wind Projekt (1.100 MW) ausgewählt. Insgesamt soll die Haliade-X-Technologie damit nach derzeitigem Stand in Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 4.800 MW eingesetzt werden.

Quelle: IWR Online

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