Startup SALD liefert Solarpanel für die Raumfahrt

Ein Satellit im All.Foto: Aapsky / stock.adobe.com
Die Photovoltaik kommt im All bisher vor allem zur Versorgung von Satelliten zum Einsatz.
Das niederländische Unternehmen SALD bietet Solarpanels für die Raumfahrt mit atomdünnen Schichten an. Die Technologie erfreue sich zunehmender Nachfrage.

Das auf Weltraumtechnologie spezialisierte niederländische Startup SALD berichtet über wachsende Nachfrage für seine Solarpanel für die Raumfahrt. Mit der von SALD entwickelten Technologie „Spatial Atom Layer Deposition“ (SALD) lasse sich eine neue Generation von Solarpaneln mit höherer Effizienz und Stabilität produzieren, teilt das Unternehmen mit. Mit dem patentierten SALD-Verfahren ließen sich Beschichtungen herstellen, die so dünn wie ein einzelnes Atom sind. Diese seien „ideal“ für die Integration in die nächste Generation von Raumschiffen. Solche Projekte verfolgen Privatfirmen wie Virgin Galactic (Richard Branson), Blue Origin (Jeff Bezos) und SpaceX (Elon Musk).

SpaceX mit integrierten Solarpanel statt Sonnensegeln 

Als bestes Beispiel für die Integration neuartiger Solarpanel in eine Weltraumkapsel verweist SALD auf die „Crew Dragon“ von SpaceX. Das bemannte Raumschiff hatte im Juni 2020 im Auftrag der NASA zwei Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Am 16. November 2020 fand der erste reguläre Astronautenstart von SpaceX statt.

Der Rumpf der Kapsel des Weltraum-Shuttles sei zwischen dem Antrieb und der Spitze beinahe vollständig durch neuartige flexible und robuste Solarpanel abgedeckt. Diese beiden Eigenschaften seien Dank der atomdünnen Ummantelung erreichbar, wie sie SALD herstelle. Nach dem Verlassen der Erdatmosphäre können sich die Solarpanel außerdem am Rumpf erweitern oder zusammenschrumpfen. Das wiederum sei davon abhängig, ob sie gerade der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind oder nicht.

Solare Energieversorgung im Rumpf

Diese Integration der solaren Energieversorgung in den Rumpf gilt als ein entscheidendes Merkmal künftiger Weltraumschiffe. Denn dadurch entfalle das aufwändige und unsichere Herausklappen von Sonnensegeln. Die riesigen Segel seien dagegen anfällig für Risse beim Ein- und Ausfalten, das herkömmlicherweise über Drehgelenke und Akkordeon-ähnliche Konstruktionen erfolgt. Risse und andere mechanische Fehler an den althergebrachten Sonnenflügeln lassen sich nur durch den Außeneinsatz von Astronauten reparieren.

SALD ist ein Spinn-off des Unternehmen SoLayTec, das seit 2010 Spatial-ALD-Maschinen für die Massenfertigung von Solarpaneln vor allem nach China liefert. Diese Technologie gelte als entscheidend dafür, dass es China gelungen sei, den Weltmarkt mit preisgünstigen Solarpaneln zu dominieren.

Zukunftsmarkt Solar-Satelliten 

„Nachdem sich das SALD-Verfahren in der Massenproduktion bewährt hat, ist es nunmehr für den anspruchsvollen Einsatz im Weltraum bereit. Das erklärt SALD-CEO Frank Verhage. „Die Solarversorgung ist nicht nur für bemannte Raumkapseln wie die Crew Dragon von Bedeutung, sondern für alle menschengemachten Konstruktionen im All. Dazu gehören auch Satelliten, Weltraumstationen und alle künftigen Raumfahrtvehikel.“ Bei der letzten Zählung Ende März 2020 kreisten knapp 2.700 aktive Satelliten um die Erde, Tendenz steigend. Allein das Projekt Starlink von Elon Musk, das den gesamten Erdball mit einem schnellen Internet versorgen soll, braucht für diese Mission bis zu 12.000 Satelliten in den nächsten Jahren.  

„Diese neue Generation von Minisatelliten, die teilweise so klein wie ein Tennisball oder Kühlschrank sind, wird eine nie dagewesene Nachfrage nach Solarpaneln im Weltraum mit sich bringen. Atomdünne Beschichtungen, die mittels Spatial Atom Layer Deposition aufgebracht werden, gehören zum Standard in allen diesen Fällen“, erklärt Verhage.

17.11.2020 | Quelle: SALD| solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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