‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | AKrebs60 | Elektroauto Ladesäule

© pixabay.com | AKrebs60 | Bei der Auswahl der Ladestation spielen für Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst die Kosten eine große Rolle. Sie legen außerdem Wert auf Komfortfaktoren wie die Ladegeschwindigkeit, die Zugänglichkeit und die Möglichkeit, die Verfügbarkeit der Station online zu überprüfen.

Deutschland darf nicht zum Eldorado der Ladesäulen-Monopolisten werden

Der Ausbau der Stromtankstellen in Deutschland muss mit mehr Wettbewerb und Verbraucherfreundlichkeit beim Laden von E-Autos verbunden werden. Das fordert Deutschlands fünftgrößter Stromanbieter, das Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick. Diese Woche hatten das Bundesverkehrsministerium und die Automobilindustrie einen Zubau von bis zu 2000 Ladepunkten pro Woche gefordert.

„Wir unterstützen einen forcierten Ausbau der Ladesäulen. Allerdings entwickelt sich Deutschland aktuell zum Eldorado für Ladesäulen-Monopolisten. Die Folge sind überhöhte und nicht nachvollziehbare Tankpreise. Das macht Elektromobilität teuer und gefährdet die Verkehrswende“, so Unternehmenssprecher Ralph Kampwirth. „Die Politik muss deshalb dringend die Weichen für echten Wettbewerb an der Stromtankstelle stellen. Der Ausbau darf die Monopolbildung nicht zementieren.“

© Lichtblick.de / Zum Vergrößern anklicken!
Freie Wahl des Fahrstrom-Anbieters

LichtBlick schlägt vor, öffentliche Strom-Zapfsäulen allen Versorgern zugänglich zu machen. Diese zahlen dafür ein Nutzungsentgelt an die Betreiber. Verbraucher können dann unter den Fahrstrom-Angeboten vieler Versorger wählen – und können so zu dem Tarif ihres Wahlanbieters an jeder öffentlichen Ladesäulen tanken.

Das Nutzungsentgelt finanziert den beschleunigten Ausbau und den Betrieb der Ladesäulen und ermöglicht zudem Wettbewerb mit transparenten und fairen Preisen. „Dieses Modell ist wirtschaftlicher und verbraucherfreundlicher als der aktuell aus Steuern subventionierte Ausbau“, so Kampwirth.

Monopolisten dominieren regionale Märkte

Wie der vierte LichtBlick-Ladesäulencheck 2020 zeigt, sind Tarife an öffentlichen Ladesäulen für Verbraucher oft intransparent und bis zu 250 Prozent teurer als Haushaltsstrom. Eine Vielzahl von Ladekarten und Apps erschwert das Stromtanken.

Schon 2019 hatte LichtBlick analysiert, dass in vielen Regionen Stromtankstellen-Monopole entstehen. In Städten wie Dortmund, Essen, Freiburg, Köln, Hamburg, Berlin und München, aber auch in ganzen Regionen wie Niedersachsen dominieren einzelne Anbieter zwischen 70 und 100 Prozent des Marktes. Auch deshalb untersucht das Bundeskartellamt derzeit den Ladesäulenmarkt: Immer mehr Verbraucher beschweren sich über fehlenden Wettbewerb und hohe Preise.

Quelle

Lichtblick.de 2020

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren