© BMW Group/  Die vier Windenergieanlagen als "Windkerzen"
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Blackout: Nur Erneuerbare Energie UND Speicher bieten Schutz

Keine andere Technologie kann einen Blackout abwenden, außer die Kombination aus heimischen Ökoenergien gepaart mit Speichern

© A. Serra / Lukas Pawek ist Autor des Buchs -Autarkie. Leben in Freiheit-, das er gemeinsam mit Franz Spreitz unter <a href=https://www.autarkie.at target=_blank>www.autarkie.at</a> herausgibt.
© A. Serra / Lukas Pawek ist Autor des Buchs -Autarkie. Leben in Freiheit-, das er gemeinsam mit Franz Spreitz unter www.autarkie.at herausgibt.
© Franz Spreitz / Ein energieautarkes Haus ist die ideale Blackout-Vorsorge
© Franz Spreitz / Ein energieautarkes Haus ist die ideale Blackout-Vorsorge

Am letzten Freitag schrammte Europa vermeintlich an einem Blackout vorbei. Ein Blackout ist ein großflächiger Stromausfall, vor dem wir auf oekonews auch seit Jahren warnen. "Abgewehrt" werden kann ein Blackout nur mit schnellen flexiblen Kraftwerken. Beispielsweise mit Pumpspeichern, Batteriespeichern oder (klimaschädlich und technisch mit Nachteilen behaftet) mit Gaskraftwerken. Problematisch bei Gaskraftwerken ist, dass diese nicht mit dem Ziel der Klimaneutralität vereinbar sind. Auch technisch haben Gaskraftwerke das Problem, dass der Rohstoff Erdgas natürlich nur fließt, solange das Stromnetz inkl. Pufferspeichern, den Druck bereitstellen kann. Bei einem längeren Blackout ist dies naturgemäß nicht mehr gegeben. Auch reicht es, wenn die Förderländer, in der Regel Diktaturen oder zumindest autoritär regierte Staaten, den Gashahn abdrehen, wie dies in Russland nach Österreich bereits geschehen ist. Der Ausbau von Pumpspeichern in Europa ist technisch begrenzt. Nahezu unbegrenzt möglich ist der Ausbau von Batteriekraftwerken. Am besten selbst zuhause (kombiniert mit Biomasse), sofern die Möglichkeit besteht oder auch in Form von Elektroautos, die sich als Notreserve Haus- oder sogar Netz-unterstützend verhalten können. Überregional führt jedoch an großen Batteriespeichern, wie sie bereits in Österreich mehrfach eingesetzt werden, kein Weg vorbei. Wind und Sonne kann kein Despot abdrehen, Batteriespeicher können schnell errichtet werden.

Der einzig technische und ökologische Weg, um Blackouts dauerhaft zu vermeiden, führt also direkt zu Erneuerbaren Energien und Batteriespeichern. Kalifornien ist auch hier wieder Vorreiter und ersetzt bereits Gas- gegen Batteriekraftwerke.

Fake-News entkräften - die wichtigsten Argumente

* Hilft Erdgas gegen einen Blackout? Nein. Erdgas kann nicht so schnell wie Batteriespeicher geregelt werden. Im Falle eines Blackouts haben Erdgaskraftwerke den zusätzlichen Nachteil, dass diese den Rohstoff - Erdgas - über teils tausende kilometerlange Pipelines vom Produzenten zum Konsumenten liefern müssen. Dies erfordert einen entsprechenden Druck, der nur für eine kurze Zeitspanne nach einem Blackout zur Verfügung steht. Mit anderen Worten: Auch das modernste Gaskraftwerk steht ohne den Rohstoff still.

* Und wie ist das mit den Batterien - Kinderarbeit, Umweltschutz, sind die nicht giftig usw.? Moderne Lithiumeisenphosphat-Batterien kommen ohne Kobalt aus, das in der Kritik aufgrund des Abbaus in Afrika steht. Zudem ist Lithium ungiftig und wird nicht primär in oft fälschlich dargestellten wasserarmen Gebieten rausgewaschen, sondern im Bergbau gewonnen. Zudem sind Lithium-Batterien zu über 90% recycling-fähig. In Österreich und Deutschland befinden sich enorme Lithium-Mengen, die darauf warten, möglichst umweltschonend mit unseren hohen Standards, abgebaut zu werden. Elf Avocados oder 30 Tassen Kaffee benötigen übrigens soviel Wasser wie eine gesamte Elektroautobatterie für Lithium, das im Gegensatz zu den Avocados beim Recycling wiedergewonnen wird. Mehr über diese leider noch immer weit verbreiteten Gerüchte zu Lithium hier im Video fundiert erklärt von Prof. Volker Quaschning.

* Und wie sieht's mit Wasserstoff aus? Im PKW-Bereich ist Wasserstoff ähnlich umweltschädlich wie ein herkömmliches Diesel-Auto, da die Umwandlungsverluste von elektrischer Energie in Wasserstoff und retour einfach zu hoch sind. Als Ausgleichskraftwerk hat Wasserstoff vergleichbare Probleme wie Gaskraftwerke - ohne Rohstoff kein Betrieb. Und die Umwandlungsverluste sind bei Wasserstoffkraftwerken nicht weniger gravierend als bei Autos.

Update: Am 14. Jänner wurde "(kombiniert mit Biomasse)" im 1. Absatz eingefügt, da die Aussage sonst zu verkürzt wäre.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /