„Erneuerbare müssen Kohle in NRW ablösen“

LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen am Rednerpult bei den Windenergietagen NRWFoto: Guido Bröer
LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW fordert von der Landesregierung ein stärkeres Engagement für die Ökoenergien. Mit jetzigem Tempo könne die Abschaltung der Kohlekraftwerke nicht kompensiert werden, und NRW drohe den Status als Energieland Nummer 1 zu verlieren.

Erneuerbare Energien müssen die Kohle konsequent ablösen. Das fordert der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). Denn in Nordrhein-Westfalen (NRW) gehen in den nächsten Jahre eine Reihe von Kohlekraftwerken vom Netz. Der Kohleausstieg habe begonnen und die Mehrzahl der in diesem Jahr stillzulegenden Kraftwerke stehen in NRW. Das Land brauche daher jetzt umso mehr den entschlossenen Ausbau der Erneuerbaren Energien, wenn es seinen Status als Energieland Nr. 1 behalten wolle.

Der Westen legt beim Kohleausstieg vor, so der LEE NRW. Sechs der elf stillzulegenden Steinkohlekraftwerke befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen drei nordrhein-westfälische Braunkohleblöcke, die ebenfalls in diesem Jahr vom Netz gehen. Um die wegfallende Kraftwerksleistung und die damit verbundene regionale Wertschöpfung zu kompensieren, müsse die Landesregierung aufhören, den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu blockieren.

Aktuell drohten zahlreiche Flächen, die für den Windkraftausbau dringend benötigt werden, durch verschärfte Abstandsregelungen versperrt zu werden. Langwierige Genehmigungsprozesse erschweren den Ausbau der Erneuerbaren zusätzlich. 

Als ehemaliges Mitglied der sogenannten „Kohlekommission“ hat Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW, den Kohleausstieg maßgeblich mitverhandelt: „Der zügige Kohleausstieg ist richtig und wichtig. Doch man kann nicht aus allem aussteigen, ohne in etwas neues einzusteigen. Was die Landesregierung hier betreibt, gleicht einer Deindustrialisierung: Statt den Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung zu gestalten, werden Erneuerbare in NRW durch politische Entscheidungen weiter ausgebremst. Die Fesselung der Erneuerbaren Energien in NRW muss aufhören, wenn wir als Wirtschafts- und Industriestandort auch in Zukunft mithalten wollen.“ 

Allein im Jahr 2021 werden mindestens 3.740 Megawatt Kohle-Leistung aus dem nordrhein-westfälischen Netz ausscheiden. Diese Zahl kann sich noch erhöhen, da die Stilllegung weiterer 1.500 Megawatt Steinkohleleistung zum 4. Januar ausgeschrieben war.

15.1.2021 | Quelle: LEE NRW | © Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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