© Samuel Faber auf pixabay / Feuer
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IG Holzkraft: Anteil erneuerbarer Energien stagniert

Erneuerbare Energien gehören scheinbar zu Österreichs Steckenpferden, doch: Der Anteil am Energieverbrauch stagniert + Deutschland zeigt deutlich höheres Wachstum

Österreich bezeichnet sich bei vielen Themen als Vorreiter, so auch bei erneuerbarer Energie. Die Steigerungsraten der letzten Jahre zeigen aber ein anderes Bild.

Seit 2014 stagniert in Österreich der Anteil erneuerbarer Energie am Energieverbrauch. 2019 ist der Prozentsatz im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken. In Deutschland beispielsweise ist dieser im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch war 2019 mit 33,6% fast doppelt so hoch wie jener in Deutschland. Im Jahr 2006 war dieser Wert in Österreich noch dreimal so hoch wie in Deutschland. Der Vorsprung schmilzt kontinuierlich.

Dieser Trend zeichnet ein ernüchterndes Bild, vor allem wenn man bedenkt, dass die positiven Umweltauswirkungen des steigenden Anteils erneuerbarer Energien an der Stromproduktion über die Treibhausgasreduktion hinaus gehen. Auch eine Reduktion anderer Luftschadstoffe und eine Verbesserung der Qualität von Gewässern sind positive Nebeneffekte. Das konnte die Europäische Umweltagentur (EAA) in einer aktuellen Untersuchung feststellen.

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssen die aktuellen EU-Klimaziele verschärft werden. Hier darf der Einfluss des Energiesektor nicht unterschätzt werden. Dieser ist immer noch für ein Viertel der europäischen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Steigerung des Erneuerbare Anteils stellt also einen wichtigen Schritt dar und muss in der EU und folglich auch in Österreich beschleunigt und gefördert werden.

"Hierzulande stellt hauptsächlich die aktuelle Rechtsunsicherheit eine große Hemmschwelle dar. Der schon lange versprochene aber leider immer noch hinausgezögerte Beschluss des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes wird dringend benötigt", so Hans-Christian Kirchmeier, Vorsitzender des Vorstands der IG Holzkraft, "im Idealfall könnte Österreich so wieder ein Vorreiter der Energiewende werden."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /