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Ukraine-Krieg gefährdet Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeitsrat fordert Beschleunigung der Transformation.

„Der Krieg Russlands gegen die Ukraine gefährdet weltweit die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele, der SDGs, insbesondere jener Ziele zur Ernährungssicherung, zur Armutsbekämpfung und zur Energieversorgung“, so Dr. Werner Schnappauf, Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE).

„Die zentrale Antwort auf die Folgen des Krieges muss eine noch viel stärkere Beschleunigung der Transformation sein. Der Rat spricht sich daher für einen ‚Transformationsturbo‘ aus“, so Schnappauf. Analog zu den Wurzeln der Europäischen Gemeinschaft, der sogenannten Montanunion, brauche es unter dem Dach der EU eine neue Allianz für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff.

In der heute veröffentlichten Stellungnahme „Zeitenwende für eine konsequente Nachhaltigkeitspolitik“ gibt der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung insgesamt 13 Empfehlungen zur Sicherung der globalen Nachhaltigkeitsperspektive. Diese ist angesichts des Krieges in der Ukraine bedroht und die Erreichung der SDGs damit noch weiter erschwert. Deutschland und Europa stehen daher vor einer Zeitenwende.

Deswegen sind aus Sicht des Rates insbesondere folgende nationale, europäische und globale Leitentscheidungen notwendig:

  • Eine beschleunigte Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Maßnahmen zu Energiewende und Klimaschutz, inklusive des schnelleren Ausbaus erneuerbarer Energien;
  • Die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen, insbesondere von russischem Gas und Öl, noch zügiger überwinden, dabei dringend vor allem konkrete Schritte zur Energieeinsparung und Suffizienz gehen;
  • Eine neue europäische Allianz für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff aufbauen;
  • Ein Ausbau des zirkulären Wirtschaftens, um Ressourcenverschwendung und -abhängigkeit sowie klimaschädliche Emissionen deutlich absenken;
  • Sicherheits-, Nachhaltigkeits- und Klimapolitik strategisch besser verknüpfen.

Zudem empfiehlt der Nachhaltigkeitsrat gezielte, zusätzliche Mittel bereitzustellen für

  • Besonders betroffene Personengruppen und Unternehmen in Deutschland, die Unterbringung und Integration von Geflüchteten in Arbeitsmarkt und Bildungssystem sowie für humanitäre Hilfe;
  • Die Unterstützung des globalen Südens bei der Überwindung der Kriegs- und Pandemiefolgen und die Stärkung der Ernährungssicherheit;
  • Die globale Gesundheitspolitik, den internationalen Klima- und Biodiversitätsschutz und die globalen Klimaanpassungsmaßnahmen.

Der Rat drängt außerdem darauf, dass auf dem von UN-Generalsekretär António Guterres für das Jahr 2023 vorgeschlagenen UN-Zukunftsgipfel ein globaler Zukunftspakt für ein neues Miteinander geschmiedet wird.

Die gesamte Stellungnahme finden Sie hier

Quelle

Rat für Nachhaltige Entwicklung 2022

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