Hanwha Q Cells baut Bienenstock mit Photovoltaik

Zwei Bienestöcke mit Solarmodulen über den Dächern.Foto: Hanwha Q Cells
Der smarte Bienestock sammelt Daten über die Insekten.
Der Solartechnologieproduzent Hanwha hat in Süd-Korea einen Bienenstock mit Photovoltaik bestückt. Eine Studie zeigt zudem, dass im Umkreis von Solarparks die Population von Bienen erhöht ist.

Der Solartechnologieproduzent Hanwha Q Cells realisiert in Süd-Korea einen smarten Bienenstock mit Photovoltaik. Der Solarstrom soll helfen, Daten und Informationen zu sammeln, die eine naheliegende Universität nutzen kann. Wie das Unternehmen mitteilte, hat es den Solarbienenstock an der Korea National University of Agriculture and Fisheries (KNUAF) installiert. Etwa 40.000 Bienen helfen bei der Bestäubung der Obstbäume auf dem Campus und der Vegetation in den nahe gelegenen Waldgebieten. Der Bienenstock sammelt auch Daten über das Wachstum der Bienenpopulation und ihrer Aktivitäten für die Forschung.

Der solare Bienenstock besteht aus einem „smarten“ inneren Bereich, der die Wachstumsbedingungen für Bienen steuert. Ferner verfügt er über eine externe Struktur, die den Bienenstock mit Strom versorgt. Auf der Oberseite des Bienenstocks befinden sich Solarmodule. Ihr Strom dient zur automatischen Überwachung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wasser und Nahrung innerhalb der Struktur. Der Bienenstock enthält außerdem ein intelligentes System, das diese Daten über eine App in Echtzeit steuert.

Ferner kann der Solar-Bienenstock die Anwesenheit von Hornissen durch die Messung und Analyse von Umgebungsgeräuschen erkennen. Wenn sich Hornissen dem Bienenstock nähern, verengt sich der Eingang zu einem Durchgang, der so klein ist, dass nur Bienen hindurch gelangen können.

Britische Studie: Im Umkreis von Solarparks deutlich mehr Bienen

Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bestäuben Bienen 70 % der Pflanzensorten, die 90 % der weltweiten Nahrungsmittel liefern. Aufgrund des Klimawandels sind jedoch die Population und die Vielfalt der Bienenvölker in vielen Teilen der Welt zusammengebrochen. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass sich der Mangel an Honigbienen fortsetzen wird, da die derzeitigen Honigbienenpopulationen stagnieren und zurückgehen. Im Gegensatz dazu wird die Weltbevölkerung von 7,8 Milliarden im Jahr 2020 auf 11 Milliarden im Jahr 2100 ansteigen, was den weltweiten Nahrungsmittelbedarf in die Höhe treibt.

Forscher der Universität Lancaster untersuchten die Beziehung zwischen Solarparks und Bienen im Vereinigten Königreich. Die Ergebnisse stellten sie im Dezember letzten Jahres auf der Ecology Across Borders vor. Sie fanden heraus, dass die Nutzung der Umgebungsflächen von Solarparks zum Schutz der Bienen beitragen kann. So zeigte sich, dass die Konzentration von Bienen in einem Radius von einem Kilometer um einen Solarpark bis zu viermal höher war als auf anderen landwirtschaftlichen Flächen. Dieser Anstieg könnte auf die verschiedenen Pflanzenarten zurückgeführt werden, die häufig in der Umgebung von Solarparks wachsen.

In den USA und Europa wird die Vegetation in der Nähe von Solarparks häufig für die Bienenzucht genutzt. Durch die Anpflanzung von Wildblumen unter Solarpanelen kann ein optimaler Lebensraum entstehen, der Insekten wie Honigbienen oder Schmetterlingen die Bestäubung und das Gedeihen erleichtert.

20.5.2022 | Quelle: Hanwha Q Cells | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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