Citizen Science gegen Ozon-Belastung

Die Suche nach CAPTOR-Hosts hat begonnen - Gemeinsam gegen die Ozonbelastung!

Wien - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 und das Zentrum für soziale Innovation (ZSI) präsentierten anlässlich des Citizen Science Day im Naturhistorischen Museum Wien am 4. März das Projekt CAPTOR, in dessen Rahmen über den Einsatz von Ozon-Messgeräten Bewusstsein für Luftgüte geschaffen werden soll.
CAPTOR - Citizen Science und Ozon

CAPTOR (Collective Awareness Plattform for Tropospheric Ozone Pollution) ist ein Projekt in dem BürgerInnen und WissenschaftlerInnen gemeinsam gegen die Ozonbelastung Europas kämpfen. Mit günstigen Messgeräten, die von interessierten BürgerInnen aufgestellt und betreut werden, wird ein Netzwerk zur Ozonmessung in belasteten Regionen aufgebaut. Entwickelt wurde der Prototyp des Messgeräts, das mit Halbleiter-Sensoren und elektrochemischer Technologie Ozon und NO² misst, von der Politechnischen Universität Barcelona und der Universität Blaise Pascal in Clermont Ferrant (FR) entwickelt. Selbstentwickelt, selbstgebaut, selbstprogrammiert und kostengünstig: die Bauanleitung und die Software mit «Zutatenliste» für den CAPTOR und die weiterentwickelte Variante RAPTOR, der aus einem Minicomputer (CAPTOR: Arduino; RAPTOR: Raspberry Pi) besteht, werden als Open Source zur Verfügung gestellt. Die Messgeräte werden diesen Sommer in den Projektgebieten Österreich, Italien und Spanien im Einsatz sein, da hier die Belastung mit bodennahem Ozon besonders hoch ist.

’Besonders groß war das Interesse für CAPTOR bei jüngerem Publikum und darüber freuen wir uns sehr. Es ist sehr wichtig, besonders junge Leute mit diesem Anliegen zu erreichen, da das Thema Ozon schon seit längerer Zeit in der Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen wird, an der Belastung hat sich aber nichts geändert. Und Citizen Science Projekte werden immer wichtiger.’ meint dazu Julian Rauschka, CAPTOR-Projektmitarbeiter bei GLOBAL 2000 und Absolvent der HTL Rennweg für Mechatronik in Wien.


Suche nach CAPTOR Sensor Hosts wird eröffnet

Nach der langen Phase des Tüftelns und Planens an der Ausrüstung beginnt nun die Suche nach den CAPTOR Sensor-Hosts: ’Als Sensor-Host stellen Sie einen Platz zur Verfügung, wo wir das Messgerät anbringen können, zum Beispiel am Balkongeländer oder am Gartenzaun. Auch Freibäder oder ähnliche Einrichtungen, für die Ozon-Werte betriebsrelevant sind, können Messgeräte aufhängen. Die Suche nach interesserten Freiwilligen, die uns Platz für unsere Messgeräte zur Verfügung stellen, beginnt jetzt!”, so GLOBAL 2000 Projekt-Koordinatorin Sibylle Egger.

Das Projektgebiet für 2017 befindet sich in Ost-Österreich, im kommenden Sommer werden die Geräte in den Bezirken Neunkirchen, Weiz und Hartberg getestet und die Luftgüte gemessen.

GLOBAL 2000 möchte mit den Messungen das Thema Ozon und Luftverschmutzung wieder ins Bewusstsein der österreichischem Bevölkerung rücken. Die Ozonbelastung ist nicht niedriger als vor 20 Jahren, aus der öffentlichen Diskussion ist das Thema aber weitgehend verschwunden.
Möchten Sie nun wissen, wie stark die Luft in Ihrer Umgebung belastet ist?

Machen Sie mit bei CAPTOR! Im Sommer 2017 testen und messen wir in den Regionen um Hartberg, Weiz und Neunkirchen. Wenn Sie im Projektgebiet wohnen und Platz für einen CAPTOR oder RAPTOR haben, melden sie sich als Captor Sensor Host! Die Messdaten können Sie dann in der zugehörigen App ablesen, an Diskussionen teilnehmen und vieles mehr.



Alle Infos zum Projekt und über bodennahes Ozon: www.global2000.at/captor
Die EU-Projekt-Website: www.captor-project.eu


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /