Bei Ökostrom auf Ökostrom Gütesiegel und Zertifikate achten

In Deutschland gibt es drei größere Anbieter, die ein Gütesiegel für die Versorger im Bereich Ökostrom ausstellen. Dabei handelt es sich hierbei nicht um staatliche Träger, sondern den Technischen Überwachungsverein (TÜV) sowie zwei Vereine, die sich dem Thema Ökostrom verschrieben haben.

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Eine einheitliche Vorschrift für die Erteilung eines Gütesiegels gibt es nicht. Wenn sich ein Kunde für die Versorgung mit Ökostrom entscheidet, heißt das allerdings nicht, dass er auch wirklich Ökostrom aus der Steckdose bekommt, sondern, dass der Stromproduzent die entsprechende Menge Ökostrom in das allgemeine Stromnetz einspeist. Dadurch wird aber erreicht, dass der Strommix in Deutschland insgesamt sauberer wird. Durch den Bezug von echtem Ökostrom kann man einen Teil zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Damit man wirklich echten Ökostrom geliefert bekommt, sollte man sich nicht nur auf das Marketing der Versorger verlassen, sondern auf entsprechende Gütesiegel und Herkunftsnachweise achten.

Ok-Power Zertifikat

Um dieses Zertifikat zu erhalten, muss der Versorger nachweislich erneuerbare Energien fördern. Das Zertifikat wird vom EnergieVision e.V . vergeben, dieser Verein setzt sich aus der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. und der Umweltstiftung WWF Deutschland zusammen und existiert seit dem Jahr 2000. Zertifiziert werden zwei unterschiedliche Modelle. Bei dem Händlermodell muss ein Drittel des Stroms aus Anlagen bezogen werden, die nicht älter als zwölf Jahre alt sind, ein weiteres Drittel muss aus Anlagen stammen, die das Alter von sechs Jahren noch nicht überschritten haben. Die Anlagen dürfen jedoch nicht im Zuge des EEG-Gesetzes entstanden sein, somit soll ein Anreiz zum Bau neuer Anlagen geschaffen werden, wobei es sich sowohl um KWK-Anlagen als auch um Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien handeln kann. Beim Fondsmodell wird durch einen Aufpreis auf den normalen Strompreis der Bau von regenerativen Anlagen gefördert. Die Investitionen und Förderungen werden durch das Gütesiegel überwacht.

Grüner Strom Label

Der Verein Grüner Strom Label e.V. vergibt an seine Kunden zwei unterschiedliche Arten von Zertifikaten. Für die Auszeichnung mit dem Silber-Label müssen fünfzig Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen werden und fünfzig Prozent aus KWK-Anlagen stammen. Um das Gold-Label zu erhalten, muss der Strom zu hundert Prozent aus regenerativen Energiequellen kommen. Ein entscheidender Punkt dieses Vereins ist es, dass ein großer Wert auf die Neuinvestitionen in umweltschonende Stromerzeugung gelegt wird. Der Stromversorger verpflichtet sich, einen Teil der Kundengelder in den Neubau von Anlagen für erneuerbare Energien zu investieren. Insgesamt sind auf diesem Weg schon ungefähr 700 neue Anlagen entstanden.

TÜV-Zertifikat

Nach weniger strengen Vorlagen erhalten Stromversorger die Zertifikate der TÜV-Gesellschaften. Beim TÜV Süd gibt es vier unterschiedliche Zertifizierungen, die sich an der Zusammensetzung der Energieträger orientieren. Zwar muss der Strom bei allen Zertifizierungen zu mindestens zu 50% aus Erneuerbaren Energien stammen, der Rest kann aus KWK kommen. Bei der EE01 Zertifizierung muss der Strom aus 100% erneuerbaren Energieträgern stammen und zu mindestens 25 % aus Erzeugungskapazitäten, die vor nicht länger als 36 Monaten in Betrieb genommen wurden. Der TÜV Nord vergibt nur ein Zertifikat, Aufschläge des Ökostromprodukts gegenüber einem vergleichbaren Standardtarif kommen der Förderung erneuerbarer Energien und dabei insbesondere dem Neubau von regenerativen Anlagen zugute. Zudem muss die Förderung der erneuerbaren Energien eine wesentliche Zielsetzung des Stromangebots und des anbietenden Unternehmens sein. Durch die sehr weit gefassten Qualitätsmerkmale und die weniger strenger Vorlagen für die Zertifizierung ist diese Auszeichnung weniger aussagekräftig als das Ok-Power Zertifikat und das Grüner Strom Label.

Auf der Webseite des Energieportals KWH Preis finden Sie in einer Tabelle zusammengefasst Stromanbieter mit Ökostrom Zertifikaten sowie weitere Informationen zum Thema Ökostrom.

Andreas Madel, 24.09.2010

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