© GLOBAL 2000 / Christopher Glanzl / Atomkraft ist keine Lösung
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Tschernobyl-Jahrestag: 35 Jahre und kein Grund zum Feiern

Es war menschliches und technisches Versagen, das am 26. April vor 35 Jahren um 01:23 Uhr zur Explosion des Reaktor 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl geführt hat.

Dann nahm das Unglück seinen Lauf: Der Wind verteilte den radioaktiven Staub über tausende Kilometer. Vom atomaren Fallout besonders stark betroffen waren jedoch nicht nur der Unglücksort im Norden der Ukraine und die angrenzenden Gebiete in Weißrussland und im Westen Russlands, sondern auch Skandinavien und Österreich.

Millionen Menschen und weite Landstriche wurden verstrahlt. Die Folgen sind bis heute deutlich spür- und messbar, besonders im Nordosten der Ukraine: Überdurchschnittlich viele Menschen erkranken an Leukämie, Brustkrebs, Diabetes und Psychosen, überdurchschnittlich viele Kinder werden mit Fehlbildungen geboren und überdurchschnittlich viele Kinder erkranken häufiger schwerer als anderswo.

GLOBAL 2000 setzt sich daher seit Jahrzehnten dafür ein, die Energiegewinnung aus Atomkraft zugunsten erneuerbarer Energien zurückzudrängen und letztlich zu stoppen. Seit mehr als 25 Jahren nimmt sich GLOBAL 2000 auch den jüngsten Opfern der Tschernobyl-Katastrophe an: den Kindern in der Ost-Ukraine. Denn sie leben in einem bitterarmen Land, das nun durch die Corona-Krise zusätzlich geschwächt wurde.

Mag.a Julia Drumel, Projektleiterin des Tschernobyl-Kinder-Projekts bei GLOBAL 2000: "Ich bin in der Ukraine aufgewachsen und war 10 Jahre alt, als die Katastrophe passierte. Ich erinnere mich an die Geschichten der Liquidatoren, wie gefährlich die Strahlung war, weil sie nicht sichtbar oder fühlbar war. Diese unsichtbare Gefahr ist weiterhin präsent. Zu verstehen, dass die Menschen 35 Jahre nach der Katastrophe noch immer Unterstützung brauchen, erfordert viel Mitgefühl und das Wissen, dass Strahlung die menschliche Gesundheit seit Generationen schädigt. Nur mit der Unterstützung von Tausenden unserer SpenderInnen können wir die Folgen dieser schrecklichen Katastrophe bekämpfen und um das Leben unserer kranken Kinder kämpfen. Wir sagen hier auch im Namen der Kinder von Tschernobyl DANKE!"

GLOBAL 2000 versorgt krebskranke Kinder mit lebensrettenden Medikamenten, stattet zwei Kinderkrebsstationen mit wichtigen medizinischen Geräten aus, unterstützt drei Internate für chronisch kranke Kinder und versorgt die darin betreuten 600 Buben und Mädchen mit Heilmitteln. GLOBAL 2000 installiert zudem Wasseraufbereitungssysteme in Schulen und Krankenhäusern und versorgt so rund 150.000 Menschen regelmäßig mit sauberem Trinkwasser. Darüber hinaus leistet GLOBAL 2000 jedes Jahr humanitäre Hilfe für die Ukraine. Der Gesamtbetrag der Beihilfen belief sich auf mehr als 4,6 Millionen Euro.

Das Projekt "Tschernobyl-Kinder" von GLOBAL 2000:



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /