© whiteHouse.gov / Präsident Joe Biden
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Klimawandel: Handeln ist gerade jetzt ein Segen für die Wirtschaft

US-Präsident Biden bei seinem virtuellen Klimagipfel: "Climate Action ist ein Segen für die Wirtschaft

In der Vorwoche fand der virtuelle Klimagipfel von US-Präsident Biden statt. Einberufen wurde die Konferenz vom Sonderbeauftragten des Präsidenten für Klima, John Kerry. Von den teilnehmenden Nationen wurde erwartet, dass sie stärke Verpflichtungen in Bezug auf Klimaschutzmaßnahmen eingehen, um die Welt mehr auf den Weg zur Lösung der Klimakrise zu bringen. An der Veranstaltung nahmen rund 40 wichtige Regierungschefs teil, gemeinsam mit Führungskräften aus der Wirtschaft, Gewerkschaftsvertretern und Wissenschaftlern.

US-Energieministerin Jennifer Granholm erklärte, dass der Ausbau sauberer Energie bis 2030 einen Markt von 23 Billionen US-Dollar umfasst und dass ihre Ressort Forschung für grüne Technologien forcieren will, um den Bedarf zu decken. Ein Ziel ist beispielsweise, die Kosten für Batterien zu halbieren und damit den Preis für Elektrofahrzeuge zu senken.

Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur, meinte, dass fast die Hälfte der weltweiten Emissionsreduktion von Technologien stammen muss, die derzeit noch nicht kommerziell sind. Ministerin Granholm machte klar, dass ihr Ministerium bereit sei, diese Technologien zu forcieren um sie günstig auf den Markt zu bringen. "Wir brauchen furchtlose Innovation", meinte sie. "Und vielleicht am notwendigsten eine Denkweise, die den Widerstand gegen Veränderungen überwindet."

"Wir können das schaffen," so Präsident Biden, "aber es wird eine schwierige Aufgabe, die Welt rechtzeitig auf den richtigen Weg zu bringen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden. Dieser Gipfel ist ein Anfang - ein Beginn eines Weges, der uns zur UN-Klimakonferenz im November nach Glasgow führen wird, wo wir diese Verpflichtungen verwirklichen und alle unsere Nationen auf den Weg zu sicheren, prosperierenden und erfolgreichen Ländern bringen werden, in eine nachhaltige Zukunft.
Es geht um die Chance, die die Bekämpfung des Klimawandels bietet. Es ist eine Gelegenheit, Millionen von gut bezahlten Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt zu schaffen und - in innovativen Sektoren - Innovationen zu schaffen, die den Menschen, die diese Jobs in jedem Land ausüben, mehr Lebensqualität und Würde bringen." Und weiter: "Wenn wir in Klimaresilienz und notwendige Infrastruktur investieren, schaffen wir Chancen für alle. Das ist der Kern meines Beschäftigungsplans, den ich hier in den USA vorgeschlagen habe. So will unsere Nation eine Wirtschaft aufbauen, die allen eine faire Chance gibt... Keine einzelne Technologie ist die Antwort für sich, denn jeder Sektor benötigt Innovationen, um diese Zeit zu bewältigen. Diese Anstrengung wird die wirkungsvollsten Durchbrüche bei uns und auf der ganzen Welt vorantreiben und die Kosten senken - wir zahlen jetzt dafür, dass wir die Luft so stark verschmutzen. Wir werden beim Wandel in allen Ländern auf Nullemissionen gehen. Jetzt muss jedes Land in neue saubere Energietechnologien investieren, während wir in die Zukunft weiter arbeiten, um dann mit Netto-Null-Emissionen fertig zu sein.

Die Vereinigten Staaten wollen wieder eine Schlüsselrolle bei der Mission Innovation spielen. Das Programm wurde bereits während der Obama-Biden-Regierung ins Leben gerufen - ein Pakt zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt, um die Investitionen in Forschung und Entwicklung im Bereich saubere Energie zu steigern. Der "American Jobs Plan" enthält den Vorschlag das Stromnetz des Landes neu zu gestalten, bezahlbaren Wohnraum zu modernisieren und den Übergang zu nachhaltigem Transport mit Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Die USA will wieder in diese Leaderrolle eintreten und Partner für die Nationen und gemeinsame Bemühungen, kritische Sektoren auf breiter Front zu dekarbonisieren, sein.

Biden sprach auch vom Aufruf von Präsident Putin, dass die Welt zusammenarbeiten und die Kohlendioxidentfernung vorantreiben soll, die Vereinigten Staaten freuen sich darauf, bei diesem Vorhaben mit Russland und anderen Ländern zusammenzuarbeiten.

"Dies ist ein Moment für uns alle, um bessere Volkswirtschaften für unsere Kinder, unsere Enkelkinder und uns alle aufzubauen, damit wir nicht nur jetzt, sondern darüber hinaus für die nächsten Generationen gedeihen können." erklärte Biden.

Am Freitag versuchte Biden wiederholt, die Teilnehmer davon zu überzeugen, dass „wir das können“. Dennoch, es ist nicht einfach: Auch mit den neuen Zusagen der USA und anderer Länder, die diese Woche erfolgt sind, rechnen Experten dass die Welt derzeit noch weit davon entfernt eine CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.

Der US-Sonderbeauftragte für Klima, John Kerry sagte abschließend, die geführten Gespräche würden in den nächsten sechs Monaten fortgesetzt: "Glasgow ist die letzte Hoffnung, die wir haben müssen, um die Welt in diese Richtung zu bewegen und die notwendige Arbeit zu erledigen." Gehandelt werden muss aber rasch, das war man sich einig.

"Ich hoffe, wir verlieren hier nicht den Fokus, verlieren nicht das Gefühl dafür, wie viel wir gemeinsam tun können, indem wir uns selbst helfen", so Biden abschließend. "Wenn wir uns selbst helfen, helfen wir auch den anderen."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /