© Global 2000 Christopher Glanzl /  UmweltschützerInnen fordern mit Bild-Aktion ein Ende des Greenwashing sowie einen echten Kurswechsel zu klimafreundlichen Energietechnologien
© Global 2000 Christopher Glanzl / UmweltschützerInnen fordern mit Bild-Aktion ein Ende des Greenwashing sowie einen echten Kurswechsel zu klimafreundlichen Energietechnologien

GLOBAL 2000 vor Hauptversammlung an OMV-Führung: Stopp Greenwashing!

UmweltschützerInnen fordern mit Bild-Aktion ein Ende des Greenwashing sowie einen echten Kurswechsel zu klimafreundlichen Energietechnologien

Einen Tag vor der Aktionärs-Hauptversammlung der OMV fordert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 vom österreichischen Öl- und Gaskonzern ein Ende des Greenwashing und einen ehrlichen Kurswechsel. Der Konzern gibt in seiner Werbekampagne vor, Klimaschutz groß zu schreiben, plant aber in Wahrheit, das Geschäft mit schmutziger Energie weiter auszubauen.

In einer nächtlichen Aktion projizierten UmweltschützerInnen dem größten Energiekonzern Österreichs deshalb die Botschaft "Stopp Greenwashing" auf einen ihrer Öltanks in Schwechat sowie nahe der Firmenzentrale in Wien. Auf dem Bild ist ein Manager zu sehen, der gerade versucht, dem schmutzigen Geschäft einen grünen Anstrich zu verpassen. Also genau das, was die OMV derzeit mit ihren Werbeaktivitäten versucht zu erreichen.

"Was derzeit als neue OMV verkauft wird, ist in Wahrheit Greenwashing. Noch-Generaldirektor Rainer Seele will weiter am alten Geschäft mit schmutziger Energie festhalten, ein grundlegender Kurswechsel ist nicht erkennbar. Ernsthafte Änderungen erfordern ein sofortiges Ende der Neuerschließung von Öl- und Gasfeldern sowie ein Umlenken dieser Investitionen in klimafreundliche Energietechnologien", betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. "Das jüngste Gerichtsurteil in den Niederlanden gegen Shell sollte die OMV-Führung als klares Signal verstehen: Das Zeitalter fossiler Energien neigt sich dem Ende zu. Es ist Zeit, umzudenken."

Kritik kommt von GLOBAL 2000 an der Konzernstrategie der OMV. Diese sieht vor, dass bis 2025 60 % des Portfolios aus "CO2-armen" oder "CO2-freien" Produkten bestehen soll. Was auf den ersten Blick gut klingt, hat aber einen Haken: Unter "CO2-arm" versteht die OMV auch klimaschädliches Erdgas. Die Strategie sieht einen "verstärkten Einsatz von Gas" vor, klimaschädliches Erdgas wird fälschlicherweise als "sauberer" und "umweltschonender" Energieträger dargestellt. Der größte österreichische Industriekonzern plant also weiterhin, an fossilen Energieträgern festzuhalten und will das Geschäft mit Erdgas sogar noch ausbauen.

Trotz dieser klar klimaschädlichen Strategie gibt die OMV vor, dass Klimaschutz ein zentrales Anliegen ist. Auf der Website heißt es etwa: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unserem Bekenntnis zum Pariser Abkommen und zu den EU-Klimazielen gerecht werden."* Doch man kann dieser Verantwortung nicht gerecht werden, wenn man ein Festhalten am Geschäft mit schmutziger Energie vorhat.

Die klimaschädliche Ausrichtung der OMV lässt sich nicht nur in der Konzernstrategie ablesen, sondern ist auch an den gesetzten Handlungen klar ersichtlich: So ist die OMV einer der wesentlichen Investoren der umstrittenen Nord-Stream-Pipeline, durch die klimaschädliches Erdgas nach Europa kommen soll. Rund 700 Mio. Euro investierte der Konzern in den Bau. Die OMV-Strategie sieht vor, etwa 300 Mio. Euro pro Jahr in die Entwicklung neuer Öl- und Gasfelder zu investieren. Das Pariser Klimaschutzabkommen erfordert hingegen den kompletten Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Auch das Ziel der Österreichischen Bundesregierungen sieht Klimaneutralität bis 2040 vor, bis dahin gilt es, fossile Energieträger vollständig aus dem Verkehr zu ziehen. Die Investitionstätigkeit der OMV ist damit weder mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens noch mit den Zielen der österreichischen Bundesregierung vereinbar.

"Noch-OMV-Generaldirektor Rainer Seele gibt an, das Pariser Klimaschutzabkommen zu unterstützen, handelt aber völlig gegen die Klimaschutzziele, die für uns alle lebenswichtig sind. Das ist heuchlerisch und gefährdet unsere Lebensgrundlage. Es ist unmöglich, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten und das schmutzige Geschäft mit Öl und Gas weiter auszubauen. Von der OMV-Führung erwarten wir uns nicht nur ein Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen, sondern einen glaubwürdigen Ausstiegsplan aus fossilen Energien", so Wahlmüller abschließend.

*Quelle: www.omv.com/de/nachhaltigkeit/klimaschutz


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /