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© Depositphotos | wavebreakmedia | Die Erzeugung von Ökostrom in Deutschland muss bis 2030 um fast 100 Prozent steigen, um die Klimaziele zu erreichen.

Altmaier setzt Stromverbrauch um zwölf Prozent hoch

Überfällig und immer noch nicht ausreichend: Wirtschaftsminister Peter Altmaier korrigiert den für 2030 prognostizierten Stromverbrauch der Bundesrepublik deutlich nach oben. Die Anhebung um zwölf Prozent genügt Branchenverbänden noch nicht.

Anfang Februar hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erstmals öffentlich eingelenkt. Der Stromverbrauch im Jahr 2030 werde nicht – wie im frisch novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz festgeschrieben – bei 580 Terawattstunden liegen, sondern möglicherweise auch höher, räumte der Minister damals ein.

Die 580er Prognose seines Ministeriums werde von vielen als „zu vorsichtig“ angesehen, sagte Altmaier damals und zeigte sich bereit, darüber zu debattieren, ob dem EEG 2021 ein zu niedriger, zu hoher oder genau der richtige Stromverbrauch zugrunde gelegt worden sei.

An der Zahl 580 ließ die Koalition lange Zeit ungern rütteln, ist sie doch der Maßstab für eines der sogenannten 65-Prozent-Ziele: das Versprechen, dass 2030 knapp zwei Drittel des Stroms aus erneuerbaren Quellen in den Markt kommen, vor allem von Wind und Sonne. Und die Mathematik sagt: Je niedriger der Stromverbrauch, desto weniger Ökostrom wird 2030 gebraucht und um so weniger müssen sich die Regierenden mit den Ausbauproblemen beim Ökostrom herumschlagen.

Fast ein halbes Jahr und ein neues, aber noch unfertiges Gutachten später lenkt der Minister nun endgültig ein. Das neue Klimaschutzgesetz und die neuen Klimaziele, die Bundestag und Bundesrat Ende Juni verabschiedet haben, erforderten eine „Anpassung unserer Analysen“ zum Stromverbrauch im Jahr 2030, teilte Altmaier am Dienstag mit.

Auch das neue Klimaziel der EU für 2030 mit einer CO2-Reduktion um 55 Prozent gegenüber 1990 habe eine Rolle gespielt, erklärte der Wirtschaftsminister.

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Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Jörg Staude) 2021 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! 

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