Quelle: DEUTSCHE ROCKWOOL

Sanierung mit BIM

Sanierungspläne für Münchner Kulturzentrum Gasteig

Das neue Gasteig wird mithilfe von digitaler Gebäudeplanung saniert. Foto: Rendering Vorplanung @ HENN

Europas größtes Kulturzentrum – das Münchner Gasteig – soll saniert werden. Das umfangreiche Sanierungsvorhaben wird durchweg mit Building Information Modeling (BIM) geplant und realisiert.

Nach seiner Generalsanierung soll der Gasteig Europas modernstes Kulturzentrum werden. Der an der Isar gelegene Komplex wurde ab 1978 erbaut und 1984/85 eröffnet. In dem fünfteiligen Gebäudekomplex mit insgesamt 80.000 m² Fläche befindet sich unter anderem Deutschlands größter Konzertsaal. Der Betrieb des Gebäudes wird von der Gasteig München GmbH (GMG) verantwortet. Mit den Maßnahmen, Umbauten und flächentechnischen Erweiterungen soll voraussichtlich Ende 2021 begonnen werden.

„Der Einsatz von BIM ermöglicht eine für alle beteiligten Gewerke transparente Planung. Zeitkritische Projekte können wesentlich punktgenauer umgesetzt werden als bei herkömmlichen Planungsmethoden. Die Implementierung digitaler Methoden im Planungsalltag ist unser erklärtes Ziel“, erklärt Matthias Braun, Geschäftsführer der Obermeyer Gebäudeplanung GmbH & Co. KG.

Schon früh war auch Obermeyer bei der Gasteig-Sanierung involviert, denn Basis für alle jetzt folgenden Maßnahmen ist ein von Obermeyer im Auftrag der Gasteig München GmbH erstelltes, digitales Bestandsmodell des gesamten Gebäudekomplexes. Dieses Modell entstand auf Grundlage von aktuellen digitalen Plänen sowie der Bestandspläne aus den 1970er Jahren. Es sollte zudem alle tragwerksplanerisch relevanten Elemente beinhalten sowie vermessungstechnisch korrigiert und vervollständigt werden.

Ziel sämtlicher Vorabmaßnahmen war es, Kenntnisse und Einschätzungen zum Zustand der Bausubstanz und der technischen Ausstattung zu erhalten. Dazu wurden umfangreiche Bestandsuntersuchungen, z. B. der Fassaden, des Sichtmauerwerks, der Dächer sowie der tragenden Bauteile und der haustechnischen Anlagen veranlasst. Obermeyer war mit der Planung und Koordination der gesamten Vorabmaßnahmen, welche auch eine Reihe von Materialuntersuchungen beinhalteten, beauftragt. Damit wurde zusammen mit dem BIM-fähigen 3D-Modell die Grundlage für die eigentliche Sanierungsplanung der später beauftragten Architekten und Fachplaner geschaffen.

Mit dem digitalen Bestandmodell lieferte Obermeyer die Basis für alle weiteren Projekt-Schritte: Darauf aufbauend führte das Münchner Architekturbüro Henn GmbH, welches 2019 den dazu gehörigen Architekturwettbewerb gewonnen hatte, die nun folgenden Planungen für den „Neuen Gasteig“ durch, der als das „pulsierende Kulturherz Münchens“ architektonisch für Offenheit und Transparenz stehen wird. Unlängst wurde diese Arbeit im Rahmen des 18. buildingSMART Anwendertages mit dem Titel „BIM Champion 2021“ ausgezeichnet.

Quelle: Obermeyer Gebäudeplanung / Delia Roscher

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