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GLOBAL 2000 sieht für neue OMV-Führung Kurswechsel in Richtung Klimaschutz als große Aufgabe

Größter Industriekonzern Österreichs soll Greenwashing beenden und grünes Geschäftsmodell entwickeln

Am 1. September wird Alfred Stern die Führung der OMV übernehmen. Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht einen grundlegenden Kurswechsel als große Aufgabe für die neue Führung: "Von der neuen OMV-Führung erwarten wir uns ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen, zum Ziel der Bundesregierung Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen und einen glaubwürdigen Ausstiegsplan aus fossilen Energien. Fossile Energiegiganten, die weiter vom großen Geschäft mit schmutzigen Energien träumen, haben keine Zukunft. Alfred Stern hat jetzt die große Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen und endlich ein grünes Geschäftsmodell für die OMV zu entwickeln", so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

GLOBAL 2000 fordert schon seit Monaten vom österreichischen Öl- und Gaskonzern ein Ende des Greenwashing und einen ehrlichen Kurswechsel. Der Konzern gibt in seiner Werbekampagne an, Klimaschutz groß zu schreiben, hält aber dennoch an seinen Plänen fest, das Geschäft mit schmutziger Energie auszubauen. Das ist in der Konzernstrategie klar ersichtlich. Diese sieht vor, dass bis 2025 60 Prozent des Portfolios aus "CO2-armen" oder "CO2-freien" Produkten bestehen soll. Was auf den ersten Blick gut klingt, hat aber einen Haken: Unter "CO2-arm" versteht die OMV auch klimaschädliches Gas. Die Strategie sieht einen "verstärkten Einsatz von Gas" vor, klimaschädliches Gas wird fälschlicherweise als "sauberer" und "umweltschonender" Energieträger dargestellt. "Bis jetzt haben wir von der OMV viel Greenwashing gesehen, aber wenig echten Klimaschutz. Ein echter Kurswechsel bei der OMV erfordert, dass Gelder nicht mehr in das Auffinden immer neuer Öl- und Gasfelder gesteckt, sondern in die Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsfelder umgeleitet werden", so Wahlmüller.

Bis jetzt sind keine substanziellen Schritte in diese Richtung gesetzt worden. Die klimaschädliche Ausrichtung der OMV-Konzernstrategie setzt sich hingegen in den gesetzten Handlungen fort: So ist die OMV einer der wesentlichen Investoren der umstrittenen Nord-Stream-Pipeline, durch die klimaschädliches Gas nach Europa kommen soll. Rund 700 Mio. Euro investierte der Konzern in den Bau. Gleichzeitig ist die OMV an der Entwicklung von Gasfeldern in Sibirien beteiligt. Während sich Konzernstrategie also bis heute eindeutig weiter auf klimaschädliches Gas setzt, ist man über den Fachverband Gas-Wärme an einer PR-Kampagne ("Zukunft Grünes Gas") beteiligt, die den Eindruck erwecken soll, dass die Gasindustrie an einem ernsthaften Umstieg auf erneuerbare Gase arbeitet und dieser ohne weiteres möglich sei. "Während fossile Fakten geschaffen werden, erzählt man der Öffentlichkeit grüne Märchen. Die neue Konzernführung ist jetzt aufgefordert rasch einen Plan vorzulegen, wie die OMV klimafit gemacht werden soll", so Johannes Wahlmüller abschließend.

Quelle: GLOBAL 2000


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /