Akasol will in vielen Batterie-Märkten wachsen

Fabrikgebäude von AkasolFoto: Akasol
Nachdem Akasol kürzlich eine Batteriefabrik mit einer Kapazität von 1 Gigawattstunde (GWh) Gesamtspeicherkapazität eröffnet hat, will das Unternehmen weiter wachsen. Dabei konzentriert es sich auf Nutzfahrzeuge, ist aber auch im Bereich stationärer Produkte aktiv.

„Nicht der Hubwagen, aber Trecker, Busse, LKW, Baufahrzeuge, Lokomotiven und Schiffe“, umschreibt Carsten Bovenschen, Finanzvorstand der Akasol AG aus Darmstadt, gegenüber den Solarthemen die wesentlichen Geschäftsfelder des Batterieherstellers. „Da liegt unser Know-how.“ Denn Batterien für größere Fahrzeuge seien insbesondere beim Thermomanagement sehr komplex. Daher sieht Bovenschen hier einen Wettbewerbsvorteil für Akasol. Er hat auch nicht die Sorge, dass große Automobilhersteller diese Produktionsbereiche selbst übernehmen wollen. So kaufe Daimler die Batteriesysteme für seine E-Busse überwiegend bei Akasol ein. 

Batterien von Akasol – keine Zellen

Dabei sei es Akasol wichtig, im Einkauf nicht auf einen Zellhersteller festgelegt zu sein. Bovenschen geht davon aus, dass die Batteriezellen auch weiterhin vor allem in Asien einzukaufen sind. „Und wir können mit jedem Zellhersteller sofort loslegen.“ Zellen seien Commodities, auf die ein Batteriehersteller zugreifen könne.

Bovenschen rechnet mit einen starken Wachstum von Akasol. „Alle Märkte wollen ein Wachstum von 40 bis 50 Prozent. Mit unserem Partner wollen wir schneller wachsen.“ Der Partner ist BorgWarner, ein US-amerikanischer Automobilzulieferer, der im Jahr 2020 eine Umsatz von 10,2 Milliarden US-Doller erzielte. Seit Juni hält  die Aktiengesellschaft über die Gesellschaft ABBA BidCo AG 

89 Prozent der Anteile von Akasol. Anfang August hat der Vorstand von Akasol auf Betreiben des Hauptaktionäre zudem das Squeeze-out angekündigt, also den zwangsweisen Ausschluss von Minderheitsaktionären. Bovenschen erwartet durch die Übernahme durch BorgWarner neue Impulse: „Vieles wird einfacher und schneller gehen.“

Wachstum von 150 Prozent bei Akasol

Gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 konnte Akasol seinen Umsatz im gleichen Zeitraum 2021 um rund 150 Prozent von 18,2 auf 45,8 Millionen Euro steigern. Das gelang also schon ohne BorgWarner und unter Corona-Bedingungen. Allerdings wuchs auch das negative Gesamtergebnis von minus 7,1 auf minus 12,6 Millionen Euro In der Periode. Das Unternehmen investiert ins Wachstum und legte auch bei der Zahl der Mitarbeiterinnen um 84 auf 374 (Stand Ende Juni 2021) zu.

Nutzfahrzeuge und stationäre Systeme

Der wesentliche Kundinnen für den Verkauf von Akasol-Batterien sind die Hersteller von Nutzfahrzeugen. Allerdings biete das Unternehmen auch Systeme für den stationären Bereich an – und dies auch in Kombination mit Ladetechnik. So habe Akasol in einem Pilotprojekt mit Volkswagen 15 durch Batterien unterstützte Ladesäulen rund um Wolfsburg geliefert, berichtet Bovenschen. Das Unternehmen trete aber nicht selbst als Anbieter von Ladesäulen auf, sondern liefere hier als OEM-Anbieter. Denkbar seien auch weitere Einsatzbereiche, soweit sie mit den Systemen von Akasol kompatibel seien. Das Speichervolumen eines Moduls liege bei 220 bis 250 kWh.

Die Produktionskapazität von Akasol liegt laut Unternehmensangaben allein am neuen Standort in Darmstadt bei 1 GWh an Speichervolumen. Bis 2022 soll die Kapazität bei einer weitergehenden Automatisierung auf 2,5 GWh anwachsen.

8.9.2021 | Autor: Andreas Witt
© Solarthemen Media GmbH

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