Ausschreibungen für Offshore-Windenergie: BDEW will Contracts for Difference statt Losen

Offshore Windpark WindenergieFoto: malp / stock.adobe.com
Der Bundesverband Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kritisiert, dass in Auktionen für Offshore-Windenergieflächen bei mehreren Null-Cent-Geboten das Los entscheidet.

Am gestrigen Donnerstag hat die Bundesnetzagentur die Ergebnisse der ersten Ausschreibung für die Offshore-Windenergie im zentralen Verfahren veröffentlicht. Ausgeschrieben war ein Volumen von 958 Megawatt, verteilt auf drei Flächen in Nord- und Ostsee. Für alle drei Flächen betrug der Zuschlagswert 0 ct/kWh. Da in zwei Fällen mehrere gleiche Gebote vorlagen, entschied das Los über den Zuschlag. So ist es im Windenergie-auf-See-Gesetz vorgesehen.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sieht die Null-Cent-Gebote als Bestätigung dafür, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Offshore-Windenergie mit der Ausschreibung besonders kosteneffizient machbar ist. Die Offshore-Windenergie sei ein unverzichtbarer Bestandteil für eine klimaneutrale sichere Energieversorgung.

Losverfahren ist „nicht tragbar“

Die Entscheidung per Los nannte sie jedoch „für die Branche nicht tragbar“. Man müsse die Fördersystematik zu „Contracts for Difference“ (CfD) weiterentwickeln, und zwar in Form einer symmetrischen Marktprämie. So ließen sich derartige Situationen künftig vermeiden. Die Contracts for Differenz ähneln im Grunde der Marktprämie. Liegt der Marktwert des Stroms unter einem bestimmten Wert, erhalten die Betreiber eine Erstattung für die Differenz. Im Symmetrischen Modell gilt allerdings auch die umgekehrte Regelung: Ist der Windstrom mehr wert als der vereinbarte Zielwert, muss der Betreiber die Differenz abgeben.

Schnellerer Ausbau der Offshore-Windenergie nötig

Die Ausschreibungen würden zugleich den Start für einen notwendigen ambitionierten Ausbau in dieser Dekade markieren. Im laufenden Jahr werde es in Deutschland dagegen erstmals seit mehr als zehn Jahren keinen Zubau bei der Windenergie auf See geben. Das liege nicht an mangelndem Interesse oder fehlender Investitionsbereitschaft der Branche, sondern sei eine Folge von politischen Entscheidungen. So habe es zum Beispiel keine Sonderausschreibungen gegeben, um verfügbare Anschlusskapazitäten zu nutzen. Das habe der BDEW bereits 2018 gefordert.

Damit der Zubau kontinuierlich läuft, setzt sich der BDEW dafür ein, die ausgeschriebene Kapazität gleichmäßiger zu verteilen. Zwischen 2030 und 2040 sollten demnach mindestens 2 GW pro Jahr angepeilt werden. „Perspektivisch“ seien höhere Ausbauziele und eine größere Fläche nötig. Letztere könne man durch eine ambitioniertere Co-Nutzung erschließen.

10.9.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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