‹ Zurück zur Übersicht
ClipDealer.com | maxxyustas | Biosprit

© ClipDealer.com | maxxyustas | Biosprit | Er­neu­er­ba­re Kraft­stof­fe: Emis­sio­nen sen­ken auch bei kon­ven­tio­nell an­ge­trie­be­nen Pkw.

DLR-Stu­die un­ter­sucht Ak­zep­tanz von er­neu­er­ba­ren Kraft­stof­fen im Stra­ßen­ver­kehr

Erneuerbare Kraftstoffe sind eine Möglichkeit, um den Straßenverkehr klimaverträglicher zu gestalten. Die Bereitschaft zum Umrüsten des eigenen Pkw ist hoch. Wichtige unterstützende Faktoren sind die Verfügbarkeit sowie finanzielle Anreize.

Synthetische Kraftstoffe sind ein vielversprechender Lösungsansatz, um die Emissionen von unter anderem auch Straßenfahrzeugen mit konventionellem Antrieb zu senken. Sie lassen sich aus Strom, Wasser und CO2 herstellen. Mit Strom aus erneuerbaren Quellen und CO2 aus der Atmosphäre sind diese Kraftstoffe CO2-neutral und erneuerbar. In einer Studie hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Nutzungsbereitschaft und Akzeptanz dieser Kraftstoffe untersucht.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom DLR-Instituts für Verkehrsforschung in Berlin befragten dazu rund 550 Personen, die einen Pkw besitzen. „Die Untersuchung gibt Aufschluss über die Zahlungsbereitschaft und das Tankverhalten. Gleichzeitig gibt sie ein erstes Meinungsbild zu erneuerbaren Kraftstoffen ab. Das ist wichtig, um deren Akzeptanz und damit auch deren Marktpotenzial abzuschätzen. Denn ohne Akzeptanz probieren die Menschen neue Technologien erst gar nicht aus“, erläutert Do Minh Nguyen, DLR-Forscher und Co-Autor der Studie.

Bereitschaft zum Umrüsten hoch, schneller Ausbau der Tank-Infrastruktur wichtig

Rund vierzig Prozent der Befragten können sich vorstellen, ihren Pkw für den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen umzurüsten. Ein Drittel gab an, dafür einmalig auch mehr als 500 Euro zu zahlen. Diese Bereitschaft hängt davon ab, wie umweltbewusst und aufgeschlossen gegenüber Innovationen sich die Studienteilnehmenden selbst eingeschätzt haben.

Beim Tankverhalten stellten die Verkehrsforschenden des DLR fest, dass die Befragten im Alltag durchschnittlich zwei bis drei Tankstellen nutzen. Für rund die Hälfte aller Befragten kämen erneuerbare Kraftstoffe deshalb erst in Frage, wenn sie zumindest an jeder zweiten Tankstelle angeboten würden. „Vor diesem Hintergrund ist ein schneller Ausbau der Infrastruktur wichtig, um eine ausreichende Versorgung mit erneuerbaren Kraftstoffen zu gewährleisten“, fasst Do Minh Nguyen zusammen.

Gespaltenes Meinungsbild und zentrale Rolle finanzieller Anreize

Die Meinungen zur Nutzung und zu den Rahmenbedingungen von erneuerbaren Kraftstoffen sind sehr gemischt. Rund drei Viertel der Befragten stimmen der Aussage zu, dass diese Kraftstoffe eine zentrale Rolle beim Erreichen der Klimaziele im Verkehr spielen können. Der Hälfte ist zudem wichtig, in Zukunft unabhängig von den großen Erdölexporteuren zu sein. 40 Prozent gaben in der Umfrage an, mehr für einen in Europa produzierten erneuerbaren Kraftstoff zahlen zu wollen. Allerdings lehnten auch 30 Prozent dies ab. Generell halten 35 Prozent der Befragten strombasierte Kraftstoffe nicht für den richtigen Ansatz. „Wir sehen sehr gegensätzliche Einstellungen. Gemeinsam mit der hohen Zahl an Enthaltungen weist das auf eine gewisse Unsicherheit und Unschlüssigkeit hin. Mehr Informationen und eine verständliche, aber faktenbasierte Wissensvermittlung können hier helfen.“

Der Wunsch nach finanziellen Anreizen für den Umstieg auf erneuerbare Kraftstoffe spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn beim Kauf ist vor allem der Preis an der Tankstelle entscheidend. Erst danach kommen die unterschiedlichen Kraftstoffeigenschaften. Dazu zählen mehr Reichweite aufgrund einer höheren Energiedichte und Umwelteigenschaften wie CO2-Emissionen und Ressourcenverbrauch. Vor allem Frauen und Personen mit mehreren Fahrzeugen im Haushalt sind eher bereit, einen Aufschlag für zusätzliche Reichweite zu zahlen.

Die Untersuchung des DLR-Instituts für Verkehrsforschung ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Verbundprojekts „Begleitforschung Energiewende im Verkehr (BEniVer)“.

Quelle

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt 2021

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren