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PIK-Forschende überprüfen quantitative Literatur zur Klimamigration

Quantitative empirische Studien, die untersuchen, wie klimatische und andere Umweltfaktoren die Migration beeinflussen, nehmen von Jahr zu Jahr zu.

PIK-Wissenschaftler haben nun die methodischen Ansätze in der quantitativen Literatur zur Klimamigration untersucht. Ihr Bericht ist ein wichtiger Beitrag zur Bewertung des Einflusses von Klimafaktoren auf die Migration von Menschen und eine Orientierungshilfe für Forschende, die sich mit Klima-Migration beschäftigen.

„Forschungsmethoden prägen unser Verständnis von Klimamigration. Wir haben fast 130 empirische Studien zur Klimamigration unter methodischen Gesichtspunkten untersucht, Herausforderungen identifiziert und schließlich methodische Empfehlungen gegeben, wie der Zusammenhang zwischen Klima und Migration untersucht werden kann“, erklärt PIK-Wissenschaftlerin Barbora Sedova, welche die Studie gemeinsam mit Kira Vinke und Roman Hoffmann durchgeführt hat.

Während sich die meisten Studien einig sind, dass klimatische Bedingungen für die Migration wichtig sind, variieren ihre Ergebnisse erheblich. Das macht es schwierig, zu bestimmen, wann und unter welchen Bedingungen Klimamigration stattfindet. Ein Grund für die Heterogenität der Ergebnisse sind nach Ansicht der Studienautoren Unterschiede in den empirischen Ansätzen der Analysen.

Die Forschenden geben einen Überblick über gängige methodische Ansätze und zeigen auf, welche Auswirkungen diese auf die Abschätzung von Klimafolgen haben können. Darüber hinaus identifizieren sie fünf zentrale Herausforderungen, die sich auf die Messung von Migration und klimatischen Ereignissen, die Integration und Aggregation von Daten, die Identifizierung kausaler Beziehungen und die Erforschung kontextueller Einflüsse und Mechanismen beziehen.

Des Weiteren hat die Studie wichtige Auswirkungen auf politische Entscheidungsträger und Fachkräfte, die sich mit Klimamigration befassen. Barbora Sedova betont: „Indem wir die vielfältigen Herausforderungen aufzeigen, wollen wir die Nutzer vor allzu simplen Interpretationen der Ergebnisse und Schlussfolgerungen warnen. Die der Klima-Migration zugrunde liegenden Zusammenhänge sind komplex und – wie unsere Meta-Analysen zeigen – von einer Reihe von Faktoren bestimmt. Da die Bedrohung der lokalen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel immer gravierender wird, ist mehr lösungs- und politikorientierte Forschung erforderlich, an der verschiedene Interessengruppen beteiligt sind, darunter Forschende aus dem globalen Süden und Vertreter von Gemeinschaften, die direkt vom Klimawandel betroffen sind.“

Quelle

PIK – Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung 2021

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