Offshore-Pumpspeicherkraftwerk für die weltweite Energiewende

Zu sehen ist das vom Fraunhofer IEE entwickelte Offshore-Pumpspeicherkraftwerk im Modellmaßstab 1:10 im Bodensee.Foto: Fraunhofer IEE
Test des Offshore-Pumpspeicherkraftwerks im Modellmaßstab 1:10 im Bodensee.
Das Fraunhofer IEE stellt im Deutschen Pavillon auf der Expo in Dubai als einer von rund 40 Partnern die Forschungsvision StEnSea – Stored Energy in the Sea vor. Dabei handelt es sich um ein Offshore-Pumpspeicherkraftwerk für die weltweite Energiewende.

„Im Projekt StEnSea haben wir nach Machbarbarkeits- und Potentialstudien ein Funktionsmodell im Modellmaßstab 1:10 entwickelt und 2016 erfolgreich im Bodensee getestet. Die wirtschaftliche Anwendung für solche Speichersysteme liegt in Meerestiefen von 600 bis 800 Metern. Mögliche Standorte liegen insbesondere vor den Küsten Europas, Japans und den USA. Das von uns ermittelte Potential liegt bei rund dem 1.000-fachen der heute weltweit installierten Pumpspeicherleistung. Das ist ein wichtiger Beitrag zur internationalen Energiewende“, erläutert Matthias Puchta die Intention für das Offshore-Pumpspeicherkraftwerk. Puchta ist Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel.

„Nach dem erfolgreichen Test im Bodensee streben wir nun in der nächsten Stufe eine dreimal so große Betonkugel an. Diese kann dann zirka das 50 bis 100-fache an Energie speichern. Dafür haben wir weltweit mögliche Standorte recherchiert und genauer untersucht. Im Ergebnis wäre eine Umsetzung in Norwegen sehr vielversprechend. Darüber hinaus haben wir die Ergebnisse des Projektes mit möglichen industriellen Partnern diskutiert und weiteren Forschungsbedarf identifiziert. Die Finanzierung der weiteren Entwicklung soll in Abstimmung mit industriellen Partnern und den öffentlichen Förderern aufgebracht werden“, erläutert Fraunhofer-Bereichsleiter Jochen Bard. Er engagiert sich derzeit für die Bildung eines neuen internationalen Projektkonsortiums.

Offshore-Pumpspeicherkraftwerk mit Speicher-Zykluskosten von 2,0 € Cent pro kWh

„Perspektivisch sehen wir mit heutiger Technik bei der Speicherkapazität von 20 MWh pro Kugel ein weltweites Potenzial mit 893.000 MWh Gesamtspeicherkapazität. In zukünftigen Parks mit einer großen Anzahl solcher Anlagen können sich damit vergleichsweise niedrige Speicher-Zykluskosten von voraussichtlich 2,0 € Cent pro kWh ergeben. Damit ließen sich kostengünstig wichtige Ausgleichsbeiträge für die schwankende Erzeugung aus Wind und Sonne für die weltweite Energiewende leisten“, ist Bard überzeugt.

1.10.2021 | Quelle: Fraunhofer IEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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