© Emilian Robert Vicol aud pixabay
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Investitionen für Klimaneutralität: Geld im Überfluss vorhanden

Anlässlich des Unternehmensappells der Stiftung 2° betont Thomas Jorberg, Vorstandssprecher GLS Bank, dass sich das 1,5 Grad-Ziel erreichen lässt. Für die erforderlichen Investitionen stehen ausreichend Mittel bereit.

Bochum - „Der Unternehmensappell bringt den Grundkonsens in der Wirtschaft zum Ausdruck, von der Politik schnelle, klare und wirksame Schritte zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels zu erwarten und zu akzeptieren."

Die nächste deutsche Bundesregierung muss ein Zukunftsprogramm entwerfen mit klaren Rahmenbedingungen für einen zügigen nachhaltigen Wandel, lautet die Forderung der Unterzeichner. Die dafür nötigen Investitionen sind finanzierbar: Die Mittel sind bei den Unternehmen selbst, deren Eigentümer*innen sowie an den Finanzmärkten ausreichend verfügbar, betont die GLS Bank. Die Vermeidung von Emissionen muss klare Priorität vor Kompensationen oder Speicherung haben.

Eine entsprechende Lenkungswirkung gelingt etwa über eine CO2-Abgabe von zunächst 80 Euro und zeitnah über 100 Euro pro Tonne. Diese sollte für eine Übergangszeit durch Investitionszuschüsse für CO2-sparende Technologien (CCfD) und Grenzausgleiche für Importe ergänzt werden.

Die GLS Bank und über 1300 haben konkrete Maßnahmen formuliert (gls.de/zukunftjetzt). Subventionen für fossile Technologien sind zu streichen. Der Ausstieg aus allen fossilen Energien erfolgt bis 2035. Abgaben auf Spritz- und Düngemittel und das Ziel von 100 Prozent Bio für die Landwirtschaft leiten die Agrarwende ein. In der Mobilität gilt es, den Autoverkehr zu halbieren und einen doppelt so leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu schaffen. Bauprojekte berücksichtigen soziale Vielfalt, ökologische Obergrenzen und effiziente Flächennutzung. Es kommen nachhaltige Baustoffe zum Einsatz und auf Dächern sind Solarmodule verbaut.

Kurz: Die Politik orientiert sich am Menschen und an Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Dazu gehört auch, dass umweltschädliche Produkte und Angebote teurer werden. Die soziale Antwort darauf können keine Kompensationen sein, die die Maßnahmen wieder wirkungslos machen. Eine systematische Antwort auf die Verteilungsfrage ist erforderlich. So können Mindesteinkommen aufgestockt und Vermögen stärker besteuert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /