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ÖGB beschließt klimapolitisches Positionspapier: "Klima- und Sozialpolitik müssen Hand in Hand gehen"

Katzian: "ÖGB leistet mit ArbeitnehmerInnen-Perspektive Beitrag im Kampf für Klimagerechtigkeit"

Der Bundesvorstand des Österreichischen Gewerkschaftsbundes verabschiedete diese Woche erstmals ein umfassendes Positionspapier zur Klimapolitik aus ArbeitnehmerInnen-Perspektive. "Mit diesem Positionspapier wollen wir unseren Beitrag im Kampf für eine gerechtere Zukunft - für Klima, Umwelt und Mensch leisten", erklärte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian bei der Sitzung des Bundesvorstands. Nach einem intensiven internen Prozess, in den alle Gewerkschaften eingebunden waren, stimmten die Bundesvorstandsmitglieder nicht nur einstimmig für das Papier, sondern auch für die Einsetzung einer Klimakommission, die sich weiterhin den energie- und klimapolitischen Fragestellungen widmen soll.

Grüne Jobs müssen auch gute Jobs sein

"Nur gemeinsam können wir ein gutes Leben für alle erkämpfen. In der Klimafrage heißt das, dass sogenannten Grüne Jobs immer auch gute Jobs mit einer fairen, kollektivvertraglich gesicherten Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen sein müssen", so Katzian weiter. Europäische Beispiele wie etwa die LKW- oder die Zustell-Branche zeigen, dass prekäre Arbeitsbedingungen und Lohndumping mit Umweltverschmutzung Hand in Hand gehen. Für Beschäftigte, deren Arbeitsplätze im Zuge des Strukturwandels hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft verloren gehen, müssen neue Jobs geschaffen und für die entsprechende Qualifikation muss gesorgt werden. "Das heißt: Klima- und Sozialpolitik müssen Hand in Hand gehen", führt Katzian aus.

ArbeitnehmerInnen müssen eingebunden werden

Dabei ist die Einbindung der ArbeitnehmerInnen und ihrer VertreterInnen vor Ort in den Betrieben und der Gewerkschaft unerlässlich, um einen gerechten Wandel zu garantieren. "Nur wenn alle demokratisch eingebunden sind und niemand zurückgelassen wird, wenn wir die Arbeitsplatz-Sicherung und Perspektive nicht gegen Klimaschutz ausspielen, können die ArbeitnehmerInnen die so notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz unterstützen. Und wir wissen, wie notwendig das für einen erfolgreichen Wandel ist", ist sich Katzian sicher.

Zusammenarbeit mit Fridays for Future

Für den ÖGB besteht kein Zweifel an der Dringlichkeit der Bewältigung der Klimakrise -dementsprechend arbeitet er auch mit Bewegungen wie Fridays for Future zusammen. "Wir sind nicht nur die erste Generation, die die Auswirkungen der Klimakrise am eigenen Leib erfährt, sondern vor allem die letzte, die noch etwas dagegen unternehmen kann", erklärt Katzian: "Wenn wir auch "unseren"¯Kindern noch einen lebenswerten Planeten hinterlassen wollen, ist es jetzt Zeit, zu handeln und diese Entwicklung zu stoppen! Reagieren wir nicht, werden wir zusehen können, wie Millionen Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren und Flucht vor dem zerstörerischen Klima, vor Naturkatastrophen und vor Hunger zum Alltag werden. Der ÖGB ist ein starker Partner der Klimaschutzbewegung."

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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /