Kosten für Photovoltaik und Wasserstoff sinken schneller

Zu sehen ist eine symbolische Darstellung der Preise für Photovoltaik-Module im März 2021.Foto: Swellphotography - stock.adobe.com
Die Kosten für erneuerbare Energietechnologien wie der Photovoltaik, Windenergie und Wasserstoff fallen schneller als erwartet. Das zeigt eine Studie von Ökonomen der Universität Mannheim.

Die Kosten für Photovoltaik, Windenergie, Wasserstoff und andere Technologien fallen stärker als bisher angenommen. Das schreibt das Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES) in einer neuen Studie. Wie die Universität Mannheim dazu mitteilte, stellen saubere Energiequellen einen zentralen Treiber für das Gelingen der Energiewende dar. Die US-Regierung hat dementsprechend kürzlich angekündigt, die Kosten für Solarenergie bis 2030 halbieren zu wollen. Gleichzeitig sollen auch die Kosten für sauberen, erneuerbaren Wasserstoff um 80 Prozent sinken, sodass er mit Erdgas konkurrenzfähig wird.

Doch sind diese Ziele in der kurzen Zeit erreichbar? Dieser Frage ist das Forschungsteam des MISES nachgegangen. Das Ergebnis: Kontinuierliche Verbesserungen von derzeit verfügbaren Technologien sollten ausreichen, die angestrebten Kostensenkungen zu erzielen. Im Gegensatz dazu erscheinen Technologie-Durchbrüche nicht notwendig. Der Grund für diese positive Prognose ist, dass die Kosten für Wind- und Solaranlagen sowie die Produktion von grünem Wasserstoff im vergangenen Jahrzehnt teilweise schneller gefallen sind als bisher angenommen.

„Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe. Aber wir können mit den existierenden Technologien viele unserer Ziele erreichen – vorausgesetzt wir bauen diese Technologien schnell und weitreichend aus“, konstatiert die Ko-Autorin der Studie Rebecca Meier.

Lernkurve zieht Kosten nach unten

Gemeinsam mit den Wirtschaftswissenschaftlern Prof. Stefan Reichelstein, Ph.D. und Prof. Dr. Gunther Glenk analysierte sie die Entwicklung der Anschaffungspreise von Solarmodulen, Windturbinen, Batterien und Elektrolyseuren. Auf dieser Grundlage untersuchten die Forschenden, wie sich die Kosten der Erzeugung von sauberem Strom aus Sonnen- und Windenergie entwickelt haben und mit welcher Rate die Produktionskosten für erneuerbaren Wasserstoff gefallen sind.

Als Grundlage für die Berechnung diente den Forschenden eine bewährte Methode: das Lernkurven-Konzept von Theodore Paul Wright aus dem Jahr 1936. Das Konzept beschreibt die Beobachtung, dass die Stückkosten eines Produktes häufig mit jeder Verdopplung der kumuliert produzierten Stückzahl des Produktes um einen konstanten Faktor fallen. 

„Jede installierte Einheit einer sauberen Energiequelle liefert Lernerfahrungen, die zu Kostenreduktionen für die Technologie führen, welche wiederum zu weiterem Ausbau führen. Solche Kreisläufe treiben die Geschwindigkeit der Energiewende entscheidend voran. Sie müssen jedoch durch Anfangsinvestitionen angestoßen werden und dürfen anschließend nicht durch konträre politische Maßnahmen ausgebremst werden“, fasst Glenk zusammen.

16.11.2021 | Quelle: Uni Mannheim | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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