© Michael Sigmund –  DI Nikolaus Berlakovich
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Berlakovich: Energieversorgung ist auch ohne Atomkraft möglich

Klares Statement für Ausbau erneuerbarer Energieträger

Energieversorgung ist auch ohne Atomkraft möglich. Atomkraft darf in der EU nicht als nachhaltige Energieform gefördert werden. Österreich muss daher international aufzeigen, dass nachhaltige Energieversorgung auch ohne Atomkraft machbar ist. Das bedeutet den Ausbau erneuerbarer Energieträger wie beispielsweise Wind, Sonne, Geothermie, aber auch Biomasse und Bioenergie. Das sagte am Freitag ÖVP-Abg. DI Nikolaus Berlakovich anlässlich der Debatte zu Atomkraftwerken im Plenum des Nationalrats.

Berlakovich verwies auf die kürzlich zu Ende gegangene UNO-Klimakonferenz in Glasgow. Diese habe einerseits gezeigt, dass mühsame, kleine Schritte notwendig sind und auch gelingen, andererseits aber auch, wie komplex das Thema ist.

Erstmals wurden auf der Konferenz Kohle zum Auslaufmodell erklärt, und die Staaten der Welt wurden aufgefordert, den Ausstieg aus der Kohle einzuleiten. Die USA, Kanada oder Südkorea wollen Klimaneutralität bis 2050, und sogar China will bis 2060 kohlenstoffneutral sein. "Die Frage ist allerdings, wie die Energieversorgung gesichert wird. Für uns in Österreich kommen zum Beispiel Wasserkaft, Windkraft, Photovoltaik in Frage, aber viele Staaten sehen das anders."

Dazu seien die Preise für Kohle und andere fossile Energieträger stark gestiegen. Es werde sogar von einer "kleinen Energiekrise" gesprochen. Das bringe leider eine Renaissance der Atomkraft, hebt der Abgeordnete hervor, dass China beispielsweise zirka 40, Russland 24 und Indien 14 neue Atomkraftwerke planen. Auch Großbritannien und Frankreich wollen auf Atomkraft setzen, obwohl Frankreich erklärt hatte, die Atomkraftversorgung zu reduzieren. Das Spannungsfeld sei also groß. Vielfach werde auch erklärt, dass Atomkraft CO2-neutral sei, "was definitiv nicht der Fall ist: Die Kühlung benötige Unmengen an Wasser, die Herstellung der Brennstäbe und der Abbau von Uran emittiere viel CO2", erläutert Berlakovich. Ungelöst sei zudem die Frage der Endlagerung des radioaktiven Mülls und die Folgen, wenn es zu Unfällen kommt. Es könne nicht sein, dass Ungarn beispielsweise Atomkraftwerke in einer Erdbebenzone baut.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /