© Baumgartner / Hirschkäfer
© Baumgartner / Hirschkäfer

Vielfalt auf sechs Beinen

Insekten sind die größte Gruppe im Tierreich und in Österreich mit rund 40.000 Arten vertreten.

Obwohl sie einen Großteil der Blütenpflanzen bestäuben und Nahrung für Vögel, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger sind, wird ihre ökologische Bedeutung oftmals unterschätzt. Der Naturschutzbund hat diesen systemrelevanten Krabbeltieren im Rahmen des Projektes Erlebnis Insektenwelt nun eine ganze Broschüre gewidmet. Darin werden nicht nur das Leben im Jahreszyklus und gefinkelte Überlebensstrategien sondern auch ihr Wert für die Umwelt präsentiert. Hinzu kommen praktische Tipps, wie man die vielgestaltigen Sechsbeiner unterstützen kann.

Während spezialisierte Insektenarten in heißen Quellen leben, sind andere auf Gletschern daheim. Manche Arten bringen bis zu 20 Generationen pro Jahr hervor, andere wiederum können bis zu 20 Jahre alt werden – Insekten sind so vielfältig wie ihre Erscheinungsformen. Exemplarisch werden in dieser Broschüre sechs Artgruppen – Heuschrecken, Schmetterlinge, Käfer, Hummeln, Libellen und Schwebfliegen – im Porträt vorgestellt. Neben spannenden Infos ist außerdem das Handwerkszeug enthalten, um zum Insektenkenner zu werden!

Ohne dich kann ich nicht leben

Insektenarten wie der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, der Osterluzeifalter, die Gemeine Eichengallwespe oder die
Eisenhuthummel haben sich so sehr auf eine bestimmte Pflanzen-Art(gruppe)spezialisiert, dass sie ohne sie nicht sein können. Diese extreme Abhängigkeit wird besonders deutlich, wenn sich Umweltbedingungen ändern. Wenn die Arten, an die die Insekten in ihrer Entwicklung gebunden sind, schwinden, sieht es auch für die darauf spezialisierte Insektenart schlecht aus.

Klimawandel – keine Luft nach oben

344 Insektenarten leben ausschließlich in Österreich. Diese kleinräumig verbreiteten Arten – auch Endemiten genannt – sind extrem genau an ihre Umwelt und ihre Nahrungspflanzen angepasst. Phänomene wie der Klimawandel bedeuten für solche Arten eine bedrohliche Veränderung, denn: Je mehr sich die Lebensraumgrenzen in höhere und somit kältere Lagen verschieben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Art bei zunehmender Erderwärmung ausstirbt.

„Insekten: Vielfalt auf sechs Beinen“ ist eine Ausgabe von natur&land, der Zeitschrift des Naturschutzbundes Österreich und wurde im Rahmen des Projektes „Erlebnis Insektenwelt“ entwickelt. Bestellen kann man das Heft direkt im Webshop vom Naturschutzbund unter www.naturschutzbund.at.

Insektenkenner werden

Ob Onlinemeeting, Exkursion oder Quiz – das Projekt „Erlebnis Insektenwelt“ widmet sich der spielerischen
Wissensvermittlung rund um Insekten. Groß und Klein sind außerdem eingeladen, ihre Insektenbeobachtungen mit Foto auf der Plattform www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App zu teilen. Dort werden die Funddaten erfasst und können so in die Forschung über die Verbreitung der Arten einfließen. „Man muss nicht alles gleich selber wissen: Expert*innen stehen im Diskussionsforum mit Rat und Tat bereit, leisten Bestimmungshilfe und validieren die eingehenden Meldungen“, so die Projektleiterin Roswitha Schmuck. Das so erworbene Artenwissen kann man dann im dreistufigen Insektenkenner-Quiz unter Beweis stellen. Für alle, die an einer Veranstaltung teilnehmen, das Quiz absolvieren und Beobachtungen teilen, gibt’s als Auszeichnung Insektenkenner-Zertifikate in Gold, Silber und Bronze.

Weitere Informationen unter www.insektenkenner.at


Carina Graf


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /