Stromerzeugung im ersten Quartal 2022: Mehr Kohle als Wind

Zu sehen ist ein Balkendiagramm, das die Anteile der Energieträger an der Stromerzeugung im ersten Quartal 2022 zeigt.Grafik: Destatis
Im ersten Quartal 2022 betrug der Anteil an Kohlestrom im deutschen Strommix 31,5 %, Windenergie kam auf 30,1 %. Während Strom aus Kohle, Windkraft und Photovoltaik zulegte, enthielt der Strommix in diesem Zeitraum deutlich weniger Strom aus Erdgas und Kernenergie als im gleichen Quartal des Vorjahres.

Der in Deutschland erzeugte und in das Stromnetz eingespeiste Strom stammte auch im ersten Quartal 2022 mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Stromerzeugung im ersten Quartal 2022 aus konventionellen Energieträgern gegenüber dem 1. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen allerdings um 8,0 % und machte einen Anteil von 52,9 % an der gesamten Stromerzeugung aus. Im 1. Quartal 2021 hatte der Anteil der Stromerzeugung aus konventioneller Energie bei 59,6 % gelegen, im 1. Quartal 2020 bei 48,6 %. Damals war der ins Netz eingespeiste Strom erstmals in einem Quartal mehrheitlich aus erneuerbaren Energien erzeugt worden. Insgesamt wurde im 1. Quartal 2022 in Deutschland 3,7 % mehr Strom ins Netz eingespeist als im 1. Quartal 2021.

Stromerzeugung im ersten Quartal 2022: 12,5 % mehr Kohlestrom, 17,0 % weniger Strom aus Erdgas

Wie im Vorjahresquartal war Kohle auch im 1. Quartal 2022 der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Die Einspeisung von Kohlestrom stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 12,5 % auf einen Anteil von 31,5 % an der eingespeisten Strommenge. Im 1. Quartal 2021 hatte der Anteil bei 29,0 % gelegen. Demgegenüber sank die Stromerzeugung aus Erdgas gegenüber dem Vorjahresquartal um 17,0 % auf einen Anteil von 13,0 % an der eingespeisten Strommenge. Im 1. Quartal 2021 lag der Anteil von Erdgas noch bei 15,2 %.

Die Stromerzeugung aus Kernenergie sank im 1. Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 49,0 % auf einen Anteil von 6,0 % an der eingespeisten Strommenge (1. Quartal 2021: 12,1 %). Der Grund für den deutlichen Rückgang ist, dass Ende 2021 im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet wurden, sodass jetzt nur noch drei Kernkraftwerke Strom erzeugen und einspeisen.

21,0 % mehr Strom aus erneuerbaren Energien

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres deutlich um 21,0 %. Dabei nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft um 28,8 % zu und machte einen Anteil von 30,1 % an der eingespeisten Strommenge aus (1. Quartal 2021: 24,2 %). Die Einspeisung aus Photovoltaik stieg um 34,7 % auf einen Anteil von 6,3 % (1. Quartal 2021: 4,7 %). Der hohe Anstieg bei der Windkraft ist vor allem auf das windarme 1. Quartal 2021 zurückzuführen. Der hohe Anstieg bei der Photovoltaik lag hauptsächlich an einer ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden im 1. Quartal 2022, insbesondere im März 2022.

Zusammengenommen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromeinspeisung von 40,4 % im 1. Quartal 2021 auf 47,1 % im 1. Quartal 2022. Der bisher höchste Anteil an erneuerbaren Energien in einem 1. Quartal ist im Jahr 2020 mit 51,4 % erreicht worden. In diesem sehr windreichen Quartal war der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung auf den Rekordwert von 34,9 % gestiegen.

Importierte Strommenge um 13,9 % gesunken

Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 13,9 % gesunken. Besonders deutlich waren die Rückgänge mit 52,0 % bei den Stromimporten aus den Niederlanden und mit 41,7 % bei den Stromimporten aus Frankreich. Die aus Deutschland exportierte Strommenge stieg um 16,9 %. Insgesamt wurde mehr als doppelt so viel Strom exportiert wie importiert.

9.6.2022 | Quelle: Destatis | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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