© TanteTati auf Pixabay
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"Entsiegeln wir Niederösterreich: Unser Boden will atmen!"

Grüne Niederösterreich starten Kampagne für Bodenschutz

Niederösterreich verbaut seine Zukunft! Täglich werden in unserem Bundesland fünf Fußballfelder verbaut - damit verlieren wir Tag für Tag diese Fläche: Aus Natur wird Beton.

Deshalb starten die Grünen eine Kampagne für Bodenschutz in Niederösterreich: Unser Boden will atmen!", so die Landessprecherin Helga Krismer.

Die Grünen Niederösterreich fordern, dass der Flächenverbrauch in Österreich auf 2,5 ha pro Tag reduziert werden soll - das ist im Übrigen auch die Vorgabe der Bundesregierung bis 2030. Für unser Bundesland bedeutet das einen (aliquot heuausgerechneten) Wert von maximal 0,4 Hektar Bodenverbrauch pro Tag: Also nur mehr ein halbes Fußballfeld, das verbaut werden kann - gleichzeitig müssen aber auch Maßnahmen zur Entsiegelung bereits "zugemachter" Flächen gesetzt werden.

Laut den Angaben des Umweltbundesamtes sind in Niederösterreich 41% der bebauten Flächen (Bauflächen + Verkehrsflächen + Freizeitflächen + Abbauflächen) bereits vollständig versiegelt.

"Jeder Quadratmter zählt" Jeder zusätzliche Gewerbepark, jeder Fachmarkt und jeder Supermarkt auf der grünen Wiese bedeutet aber noch mehr Bodenversiegelung. Zum einen durch das Geschäft selbst - aber auch durch die ringsum errichteten Parkplätze. Helga Krismer warnt: "Wenn wir die rasante Bodenversiegelung nicht endlich stoppen, heizen wir die Hitze, das Hochwasser und die Trockenheit noch weiter an. Jeder Quadratmeter versiegelter Boden fehlt uns als Kühlung, als Speicher für Kohlendioxid und als Bremse des Wassers bei Unwettern wie Starkregenereignissen."

Ein wichtiger Aspekt ist für die Grünen NÖ in diesem Kontext auch das Thema Leerstand von Gewerbeimmobilien. Allein das Anzeigenportal willhaben.at listet derzeit mehr als tausend freie Industrie- und Gewerbeimmobilien und -flächen in NÖ zum Mieten oder Kaufen auf. "Darum müssen wir die Aufschließung neuer Flächen mit einem entsprechenden Management bremsen", fordert die Sprecherin der Opposition in Niederösterreich, "der Schlüssel zur Senkung des Bodenverbrauchs ist die Nutzung der bestehenden, enormen Flächenreserven: Leerstehende und ungenützt Gewerbe- und Industrieflächen müssen aktiviert werden."

Krismer weiter: "Es kann nicht sein, dass einerseits große versiegelte Flächen ungenutzt bleiben, ander - manchmal gleich daneben liegende - dafür aber aufgeschlossen und zubetoniert werden."

In der heutigen Landtagssitzung stellen die Grünen NÖ daher die entsprechenden Anträge: Ein Nutzungsgebot für Leerstand von Gewerbeimmobilien. Die Schaffung eines Bodenfonds für Rückwidmung und Entsiegelung, inklusive der Schaffung von Versickerungsflächen. Eine Leerstandsabgabe für ungenutzte Objekt.

"Die nächsten Wochen", so Helga Krismer,, "werden wir dieses Thema intensiv kommunizieren: Schluss mit der überbordenden, maßlosen Versiegelung von Flächen! Geben wir unseren Böden wieder Luft zum Atmen und Brechen wir den Beton auf. Denn unsere Zukunft hängt vom Schutz der Böden unter unseren Füßen ab."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /