© S. Hermann & F. Richter auf Pixabay / Kohlekraftwerk
© S. Hermann & F. Richter auf Pixabay / Kohlekraftwerk

Kohle ist größter klimapolitischer Rückschritt der letzten Jahrzehnte

Mehr Unabhängigkeit von russischem Gas durch Ausbau heimischer Biomasse

Wien - "Anstatt innovative Lösungen zu präsentieren, werden Methoden aus dunklen klimapolitischen Zeiten wieder aktiviert. Wir können erneuerbare Energie aus Wind, Sonne, aber auch aus Wasser und Biomasse erzeugen. In Österreich sind wir in diesen Technologien Weltspitze: Warum nutzen wir sie nicht?", äußert Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager seine Meinung zum Vorstoß Kohle zur Absicherung der Versorgung zu verwenden.

Das Kohlekraftwerk im steirischen Mellach soll wieder reaktiviert werden, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu senken. "In der Grünen Mark soll Kohle regieren - anstatt mit den notwendigen Investitionen zur Reaktivierung wirklich Unabhängigkeit durch den Ausbau der Biomasse in Österreich zu forcieren. Jedem Dorf, jeder kleineren Stadt ihr Biomassekraftwerk - wir haben den Rohstoff und das Potenzial, das umzusetzen. Für das Kraftwerk Mellach sollte zumindest der Ansatz des Co-firing angedacht werden. Es müsste ja nicht nur mit Kohle betrieben werden. Frau Bundesministerin Gewessler brennt durch festgefahrene Ideologie für Kohle. Das kann doch nicht unser Anspruch sein," so Schmuckenschlager.

Ein Zusammenspiel aller verfügbaren Energiequellen der Erneuerbaren kann uns die Versorgungssicherheit bringen, die wir benötigen - in Österreich und Europa. Die Forcierung einer Technologie hat noch nie funktioniert und hemmt die Innovationskraft unserer Unternehmen in allen Sparten. Dezentrale Lösungen für Gemeinden, Länder und Städte - das ist das Erfolgskonzept der Zukunft. Die Rahmenbedingungen müssen im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz dazu abgeändert werden, damit diese Lösungsansätze auch möglich werden. Ein Fokus auf Winterstromproduktion zur Maximierung der Erdgassubstitution und eine Verdopplung der Biomasseausbauziele müssen fixer Bestandteil der Strategie zur Unabhängigkeit von russischem Gas sein.

"Wir haben in Österreich 250 Mio. Vorratsfestmeter an Nutzungsreserven, 80 Mio. alleine in der Durchforstung. Energieholz ist ein Nebenprodukt der Wald- und Holzwirtschaft, das können wir nutzen", so Schmuckenschlager und sagt weiter: "Es sollte auch zur Gasproduktion verwertet werden. Hierfür braucht es aber die Offenheit der grünen Alternative, die ist derzeit bewegungslos und erstarrt in festgefahrenen Denkmustern. Der Wald und die Bäume sind nur gesund und lebendig, weil sie nachhaltig bewirtschaftet werden“, erhofft sich Schmuckenschlager einen Umschwung in den Lösungszugängen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /