Forscher: Effiziente Windenergie gleicht Flaute durch Klimawandel mehr als aus

Zu sehen ist eine WEA. Vom Infraschall von Windenergieanlagen gehen laut OLG Hamm keine Gesundheitsgefahren aus.Foto: elxeneize / stock.adobe.com
Die Weiterentwicklung der Windenergieanlagen ist in der Lage, den Rückgang des globalen Windaufkommens wegen des Klimawandels mehr als zu kompensieren. Das haben Wissenschaftler der Uni Freiburg ermittelt.

Mit modernen Anlagen der Windenergie lässt sich die durch den Klimawandel bedingte Flaute des globalen Windaufkommens mehr als ausgleichen. Das haben Umweltmetereologen der Universität Freiburg errechnet. Wie die Hochschule mitteilte, sorge der Klimawandel dafür, dass sich die globale Windressource im 21. Jahrhundert voraussichtlich verringern werde. Gleichzeitig verbessern sich die technischen Eigenschaften von Windenergieanlagen aber stetig. Auf der Grundlage globaler Klimamodelle und neu entwickelter Techno-Projektionen haben die Forscher Christopher Jung und Dirk Schindler diese beiden gegenläufigen Einflussfaktoren abgeschätzt. Sie haben ferner die Auswirkungen auf die globale und regionale Effizienz von Windenergieanlagen bis 2060 berechnet.

Daraus leiten sie ab, dass sich die Effizienz der globalen Windenergieanlagenflotte bis 2035 bei einer günstigen Klimaentwicklung um bis zu 23,5 Prozent erhöhen könnte. Voraussetzung sei eine optimale Gestaltung des Windenergieausbaus. Damit kann moderne Windenergie die globale Flaute mehr als ausgleichen. Die Ergebnisse der beiden Wissenschaftler vom Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften der Universität Freiburg wurden im Fachmagazin „Nature Energy“ veröffentlicht.

Die Berechnungen der beiden Forscher böten ferner eine wichtige Grundlage für das zukünftige globale Ausbaupotenzial der Windenergie. In ihrer Studie identifizieren sie zugängliche Regionen, die unter den zukünftigen Klimabedingungen die Windressource am effizientesten nutzten könnten. Der verwendete Ansatz ermöglicht die Bestimmung der weltweit besten Standorte mit besonders hoher räumlicher Auflösung für einzelne Windenergieanlagen und Windparks.

„Überraschend war der geringe Einfluss des Klimawandels auf die Windressource im Vergleich zur projizierten technischen Entwicklung von Windenergieanlagen“, sagt Jung. Der klimawandelbedingte Rückgang der Windressource kann also mit einer Modernisierung des Bestands an Windenergieanlagen mehr als ausgeglichen werden. Ebenfalls bedeutender als der generelle Einfluss des Klimawandels auf den nutzbaren Wind sind Schwankungen in der Ressourcenverfügbarkeit zwischen einzelnen Jahren.

22.6.2022 | Quelle: Universität Freiburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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