Karlsruher Team RoofKIT gewinnt Solar Decathlon Europe

Luftaufnahme mehrerer Solarhäuser beim Solar Decathlon Europe in WuppertalFoto: Solar Decathlon Europe
Die 16 Teams aus elf Ländern bauten ihre Solarhäuser live auf dem Wettbewerbsgelände in Wuppertal auf.
In Wuppertal ging am Wochenende der Solarhaus-Wettbewerb Solar Decathlon Europe zu Ende. Der erste Preis in der Gesamtwertung ging an das Team RoofKIT aus Karlsruhe.

Der Solar Decathlon ist ein internationaler Hochschul-Wettbewerb. Die Teams entwerfen und bauen dafür Solarhäuser entsprechend der jeweils aktuellen Aufgabenstellung. In zehn Disziplinen müssen sie sich dabei miteinander messen. Dafür bauen die Teams ihre Solarhäuser jeweils in Originalgröße auf dem Wettbewerbsgelände auf. In diesem Sommer fand der Solar Decathlon Europe 2021/22 in Wuppertal und damit erstmals in Deutschland statt. Insgesamt traten 16 Teams aus elf Ländern an. Sie arbeiteten über Jahre an Entwürfen und Modellen und mussten vorher eine Qualifizierung absolvieren.

In diesem Jahr mussten sich die Teams mit einer Situation aus dem urbanen Umfeld befassen. Das konnte zum Beispiel die Aufstockung eines bestehenden Gebäudes sein oder das Schließen einer Baulücke. Zu den zehn Wettbewerbsdisziplinen gehören unter anderem die Architektur, die Ingenieursleistung, der Wohnkomfort und der Innovationsgehalt. In jeder Disziplin können die Teams dabei Punkte erzielen.

Architektur und Innovation gaben den Ausschlag

Das Karlsruher Team punktete in Wuppertal vor allem in den Kategorien Architektur und Innovation. „Weg von linearen temporären Lösungen, hin zu einem endlos zirkulären Ansatz der Schönheit, Langlebigkeit und Kreislaufgerechtigkeit“, beschreibt Professor Hebel das dem Projekt zugrundeliegende Konzept. „Die Aufstockung und Sanierung bestehender Gebäude bietet die Chance, in Städten neuen Wohnraum zu schaffen und zugleich Solarenergie intensiv zu nutzen“, sagt Nadine Georgi, Studentin der Architektur am KIT und Mitglied von RoofKIT.

Die Wohnräume des Karlsruher Hauses sind um ein Atrium angeordnet, Stauraum und technische Infrastruktur sind zentral untergebracht. RoofKIT setzt dabei auf vorgefertigte Holzmodule. Es gibt in dem Gebäude weder Materialmischungen noch Imprägnierungen, Farben oder Schäume, sodass sich die Rohstoffe nach ihrer Nutzung wiederverwerten lassen. Die Solaranlagen auf der Gebäudehülle decken den gesamten Energiebedarf, einschließlich der Elektrogeräte und Elektromobilität.

Auf dem zweiten Platz landete das Team VIRTUe aus Eindhoven. Die Teams AuRA aus Grenoble und SUM aus Delft erreichten gleichauf miteinander den dritten Platz.

Von den 16 Solarhäusern sollen acht in Wuppertal bleiben und zu einer Art Dauerausstellung für solares Bauen werden. Andere werden wieder demontiert, verpackt und reisen mit den Teams zurück an die jeweiligen Hochschulen, um dort für weitere Messungen und als Anschauungsobjekte zur Verfügung zu stehen. Zu letzteren gehört auch das RoofKIT-Gebäude.

27.6.2022 | Quelle: KIT | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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