© MAN / MAN eBus bei der Fahrt
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Elektroantrieb für Vorarlbergs Autobusflotte

LR Zadra: „Ein Riesenschritt in Sachen Klimaschutz“

Bregenz – Vorarlbergs Autobusflotte wird elektrifiziert. Das Klimaschutzministerium hat am Wochenende beschlossen, das vom VVV eingereichte Projekt „VERDE – Vorarlberger Elektrobusse für regionale Dekarbonisierung“ mit über 20 Millionen Euro zu fördern. „Diese Mittel helfen uns ganz entscheidend dabei, 56 elektrische Linienbusse anzuschaffen und 59 Ladestationen zu errichten“, freut sich Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. „Für den Klimaschutz im Land ist das ein Riesenschritt – und dabei ist das erst der Anfang.“

„Bund, Land und Verkehrsverbund ziehen an einem Strang, und die Mobilitätswende kommt ein Stück näher. Diese Förderzusage hilft uns dabei, die Bestimmungen der Clean Vehicles Directive der EU einzuhalten“, erklärt Zadra. „Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele – insbesondere der Energieautonomiestrategie des Landes – und verbessern die Luftqualität im Land.“ Spätestens Ende 2025 sollen alle 56 E-Busse im Einsatz sein, damit sind in einem ersten Schritt rund 16 Prozent der 368 Fahrzeuge umfassenden Vorarlberger Busflotte elekrifiziert.

Im Rahmen des Programms EBIN (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) fördern das Klimaschutzministerium und die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG Unternehmen, die ihren Bus-Fuhrpark auf nicht fossil betriebene Fahrzeuge umstellen wollen. Die Gelder hierfür stammen aus dem Wiederaufbau- und Resilienzfonds der EU. Ende April reichte die Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH den überaus ehrgeizigen Förderantrag ein, nun kam der positive Bescheid aus Wien.

„Da die topografischen Bedingungen in Vorarlberg außerordentlich anspruchsvoll sind – zum Teil verkehren unsere Busse bis in hochalpine Talschaften –, haben wir im Zuge einer umfangreichen Analyse sämtlicher Busumläufe in Vorarlberg insgesamt 136 Busse identifiziert, die batterieelektrisch betrieben werden können. Das sind immerhin knapp 40 Prozent aller Fahrzeuge“, erklärt Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg. „56 dieser 136 Busse waren Gegenstand des ersten Teilprojekts, welches wir im Konsortium mit sechs Verkehrsunternehmen und einem Infrastrukturpartner im ersten EBIN-Fördercall eingereicht haben. Um den Betrieb dieser Fahrzeuge zu gewährleisten, sind außerdem sechs neue Depot-Ladestandorte zu errichten sowie ein bestehender E-Bus-Ladestandort zu erweitern.“

19,5 Millionen Kilometer in fünf Jahren

Die 56 batterieelektrischen Linienbusse werden während der ersten fünf Betriebsjahre insgesamt rund 19,5 Millionen Nutzwagenkilometer im Rheintal und Bregenzerwald zurücklegen und dabei gut 18.600 Tonnen CO₂ einsparen. Die mit der Beschaffung der 56 beantragten Linienbusse und 59 Ladepunkte zusammenhängenden Investitionen belaufen sich auf insgesamt 41,5 Millionen Euro, wofür Bundesförderungen im Gesamtumfang von 21,1 Millionen Euro beantragt wurden.


Nächste Schritte

„In den nächsten Wochen werden die Förder- und Konsortialverträge ausgearbeitet, bevor im Herbst 2022 der Projektstart erfolgen kann“, betont Hillbrand. „Gleichzeitig ist geplant, Förderanträge für die weiteren 80 batterieelektrische Linienbusse sowie die notwendige Infrastruktur einzureichen – der Fördercall der FFG ist von Ende Juni bis Ende September 2022 geöffnet. Die Schwerpunktsetzung wird dabei auf den Regionen Unterland II (inkl. Dornbirn und Bregenz), Walgau (inkl. Bludenz), Oberes Rheintal II und Montafon liegen.“

Factbox

Die 368 Fahrzeuge der Vorarlberger Busflotte legen pro Jahr gut 19 Millionen Kilometer zurück und stoßen dabei rund 19.000 Tonnen Co2 aus. Durch den Einsatz der vorgesehenen 56 E-Busse werden die jährlichen Co2-Emissionen um 3.720 Tonnen verringert. Sobald alle vorgesehenen 136 Busse im Einsatz sind, wird der öffentliche Busverkehr in Vorarlberg seinen Kohlendioxid-Ausstoß beinahe halbiert haben.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /