Campingbus mit integriertem Photovoltaik-Modul geht in Serie

Campingbus mit Photovoltaik-Modul auf dem DachFoto: Westfalia
Mit den neuen Campern ist die Stromversorgung immer dabei.
Das Solartechnologie-Unternehmen Opes Solutions und der Reisemobil-Anbieter Westfalia bieten erstmals einen Camper mit integriertem 365-Watt-Photovoltaik-Modul an.

Seit Anfang 2022 produziert die Westfalen Mobil GmbH in Rheda Wiedenbrück den Solar-Camper in Serie. Das Photovoltaik-Modul ist in dem Campingbus erstmals Teil der normalen Fahrzeugkonfiguration und durchläuft die automatisierte Qualitätskontrolle. Die neue Technologie ist bisher für die Reisemobile auf Ford- und Fiat-Basis verfügbar. Weitere Fahrzeugmodelle kommen demnächst hinzu.

Das PV-Modul von Opes Solutions ist rahmenlos, leicht und dünn. Es muss auf dem Autodach sehr unterschiedliche Bedingungen verkraften können, von verschiedenen Klimazonen bis zu den Vibrationen durch das Fahren. Zugleich sollen die durchdachte Verschaltung der Halbzellen im Modul sowie der MPPT-Laderegler für hohe Erträge auch bei Schatten oder geringer Einstrahlung sorgen. Gespeichert wird die der Solarstrom in Aufbaubatterien.

Der Solarstrom dient dazu, die elektrischen Komponenten im Camper zu versorgen. Das macht bei der Standortwahl auch unabhängiger vom Stromnetz. Zum Fahren ist der Strom nicht vorgesehen. Das integrierte Solarmodul soll daher die Nutzung der Dachfläche weiter ermöglichen – zum Beispiel für Dachgepäckträger, Surfbretter oder Dachboxen.

Laut Westfalia ist der Markt für Campingbusse – offiziell „Reisemobile“ – in den letzten Jahren stetig gewachsen. Im Jahr 2021 seien in Deutschland 83.500 Reisemobile verkauft worden.

Neue Fertigungslinie für Solar-Integration ab Werk

Für die Integration des Photovoltaik-Moduls in den Campingbus hat Opes Solutions eine spezielle Fertigungslinie entwickelt. Diese soll die wirtschaftliche und zuverlässige Serienproduktion zu ermöglichen. Sie sorgt zentriert die Module automatisch auf dem Dach und verbindet sie mit der Dachfläche. Auch das anschließende Testen läuft automatisiert. „Bei fahrzeugintegrierter Photovoltaik geht es nicht nur um die Entwicklung eines passenden Solarmodules, sondern immer um die Lösung im Gesamtaufbau. Photovoltaik wird hier zu einer Materialeigenschaft, ohne dass sie für den Kunden störend als Zusatzaufbau erkennbar ist“, sagt Robert Händel, Gründer und CEO von Opes Solutions.

Fahrzeugintegrierte Photovoltaik war lange eher etwas für die futuristischen Leichtbau-Flitzer, die während der Solar Challenge durch die Wüste fuhren. Dank neuer Modultechnologien kommt nun auch die Integration in Fahrzeuge voran, wenn auch meist in Forschungs- und Pilotprojekten. Ein elektrischer LKW kann aber laut ersten Berechnungen zumindest fünf bis zehn Prozent seines Stroms auf dem Dach erzeugen.

5.7.2022 | Quelle: Opes | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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