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Greenpeace: EU verfehlt großes Wurf beim Energiesparplan

Umweltschutzorganisation kritisiert fehlende Pläne für die Senkung des Industrie-Energieverbrauchs - klarer Plan für den endgültigen Ausstieg aus fossilen Energien nicht vorhanden

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert den beim gestrigen Rat der EU-Energieminister:innen getroffenen Kompromiss zum EU-Energiesparplan und vermisst langfristige Verpflichtungen, den Gasverbrauch zu senken. Mit der Entscheidung wird zwar kurzfristig die Abhängigkeit Europas von Putins Gas bekämpft, nicht aber den eigenen, langfristigen Klimaschutzverpflichtungen nachgekommen. Während Waldbrände über den Kontinent fegen und Menschen unter nie dagewesenen Hitzewellen leiden, versuchen sich die Energieminister:innen nationale Ausnahmeregeln zu sichern, statt sich für starke Klimaschutzbemühungen einzusetzen. Der Entwurf bezieht sich über weite Teile nur auf das Konsumverhalten der Haushalte im Notfall. Pläne zur Senkung des Energieverbrauchs in der Industrie fehlen aber. Ein endgültiger Ausstieg aus fossilen Energien wird überhaupt ausgespart.

"Statt einem großen Wurf beim Energiesparplan sehen wir heute einen Ausnahme-Reigen der EU-Länder. Wir befinden uns mitten in einer globalen Klimakrise. Es ist keine Zeit mehr für kleinteilige Verhandlungen über kurzfristige Lösungen. Wir brauchen jetzt dringend Maßnahmen, um den Energieverbrauch auf lange Sicht zu reduzieren und den fossilen Energien endgültig den Rücken zu kehren", sagt Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. "Jedenfalls in Österreich müssen jetzt rasch Maßnahmen gesetzt werden: Nach wie vor ist das Energieeffizienzgesetz ausständig, das die Industrie zum Energiesparen verpflichten soll. Außerdem fehlt ein verbindlicher Plan für das Ende von Gasheizungen in der Raumwärme. Wir brauchen langfristige Maßnahmen, nicht nur kurzfristige Notfallpläne", fordert Duregger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /